Weiße Priester heben ihre Hände,
die Sonne scheint, ein Mädchen schreit!
Und überall sind gold'ne Gegenstände -
der Himmel ist ganz blau und weit:
die Götter streifen durchs Gelände!

Dann wallt ein heiliger Rhythmus auf -
das Leben bricht sich wilde Bahn!
Der Frühling prägt den Jahreslauf -
das Mädchen liegt in seinem Bann...
steigt in Gedanken flott hinauf!

Sein Blütenkranz im roten Schopf
ist ganz von grellem Licht umfangen -
ein Zaub'rer rührt in seinem Topf,
die Erde dreht sich im Verlangen
und Stürme fegen durch den Kopf!

Die Schönheit überstrahlt nun gleich
der Wälder tiefe, dunkle Pracht -
die Menschen sind beglückt und reich,
sie spüren wie sie kommt, die Macht...
des Mädchens Angesicht wird weich.

Und wie in einer edlen Trauer
neigt es das Haupt verschämt zur Seite -
in ihrem Körper zuckt ein Schauer...
der Horizont in seiner Breite,
liegt wie ein Dämon auf der Lauer!

Jedoch der Kreis der Menschen bannt
die Geister frisch in hohen Steinen.
Das Mädchen blickt nun unverwandt,
mit sich und aller Welt im Reinen,
die es so vorher nicht gekannt.

Und dann, wenn selbst die Alten staunen,
erhebt die Seele sich in eine Luft,
in der die Meldodien raunen,
in der des Schauspiels frischer Duft,
sich auswirkt auf des Wetters Launen.

So dringt die Zeit aus allen Poren:
Die Zukunft wird sich fruchtbar zeigen!
Man hat sich auf sie eingeschworen -
ihr Grün sprießt schon an allen Zweigen
und alle sind wie neu geboren!

Stonehenge

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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