Stille Tränen weint die bleiche
Nacht, zu der der Tag geworden
ist, und dein Herz ist eine weiche
Stelle, die bald überborden
wird, in dieser sanften Trauer:
finde dich im Regenschauer!
Aufgewacht bist du in einer Ruhe,
die nicht ihresgleichen fand bisher.
Die Erinnerung als Schatztruhe
umfasst dich wie ein Weltmeer
und du gehst in Flammen auf:
dir zeigt sich der Lebenslauf!
Dieses Prasseln vor dem Fenster
ist wie eine Botschaft, Ferne
spricht aus ihr und Gespenster
führen dich in Wesenskerne,
die dir unbekannt erschienen:
betrachte seltsam gute Mienen!
Gib dich preis und folge diesen
Stimmen in die Zeit aus Glas,
mitten in die feuchten Wiesen,
in dich selbst, dem Irgendwas,
das sich suchte und nie fand:
du hast es nicht in deiner Hand!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!
Ich habe dir Angst gemacht so gut es nur ging,
aber du warst ja hemmungslos gutgläubig –
nein, natürlich nicht mir gegenüber…
das hätte dir [ ... ]