Am Feldesrand, wo der Wald beginnt
blühen schüchtern die letzten Heckenrosen,
im Sommer verweilten wir beide dort
und herzten und liebkosten,
die Bäume stöhnen unter ihrer Früchte Last,
ein letzter Falter flattert verträumt, ja ohne Hast,
die Drachen hoch zum Himmel steigen,
Stimmchen flüstern leise in den Zweigen,
goldgelbe Trauben schmücken das Geländer,
Winzer und auch Bauern tragen bunte Gewänder,
Erntedank ist angesagt, der Wein leuchtet in dem Glas,
geöffnet wird ohne Unterlass, so manches Buchenfass,
zu den bunten Blätter der alten Bäume,
gesellen sich noch schöne Träume,
überall glitzern Spinnennetze in den Zweigen,
die Mücken tanzen ihren letzten großen Reigen,
den Kindern macht die Herbstzeit großen Spaß,
das Abendrot glüht auf ihren Wangen,
die Alten murren leise, bekreuzigen sich,
nach Herbst steht ihnen keinesfalls ihr Verlangen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]