Zukunft

Denke an deine Zukunft,
so sagten die Eltern,
als Kind zu mir.
Damals habe ich es oft vernommen.
Heute bin ich Jahre alter,
aber Zukunft
habe ich dich bekommen?

Zukunft, das ist ein Gedanke an die Zeit,
so sage ich Heute
Jahre älter,
Zukunft wo bist du ?
Ich bin bereit.

Zukunft,
dich wird es immer geben,
für mich sind es Träume,
die Gedanken an dich,
doch Träume, die brauche ich,
um zu leben,
also wird es auch weiter, meine Zukunft geben.

Irgendwann
bin ich ausgelaugt,
und kaputt,
dann schreie ich,
Zukunft, mach es gut.


© Joachim Laß


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Beschreibung des Autors zu "Zukunft"

Denke an deine Zukunft,
so sagten die Eltern,
als Kind zu mir.

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Kommentare zu "Zukunft"

Re: Zukunft

Autor: Cornelia G. Becker   Datum: 13.05.2012 15:19 Uhr

Kommentar: Interessante Sichtweise des Begriffs "Zukunft".
Was wäre eigentlich mit unserem Leben geschehen, wenn wir diese "Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft-Siuchtweise" nicht hätten?
Liebe Grüße und schönen Sonntag

Re: Zukunft

Autor: joachim.lass   Datum: 13.05.2012 16:35 Uhr

Kommentar: Die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann veröffentlichte 1952 im Alter von 32 Jahren ihren Gedichtband "Die gestundete Zeit". Das Titelgedicht beginnt: "Es kommen härtere Tage. / Die auf Widerruf gestundete Zeit / Wird sichtbar am Horizont. / Bald musst du den Schuh schnüren..."
Der Römer Lucius Annaeus Seneca sah in der Lebenszeit ein mit dem Geld
vergleichbares, aber eindeutig höheres Gut, nämlich das allerwertvollste von allen. Ihm fiel auf, wie achtlos die Menschen es für nichtige Dinge verschleudern, wie die Immer-Geschäftigen ihre Lebenszeit durch die Finger rinnen lassen, so dass das Leben für sie tatsächlich kurz ist, und zwar, weil sie es selber so kurz machen.

Das tief schürfendste Werk der modernen Philosophie über die Zeit ist Martin Heideggers "Sein und Zeit" (1927). Es lenkte das Denken in ganz neue Bahnen. Das gilt auch für das Thema knappe Zeit. Nur wenn die Zeit des Daseins auf ein unentrinnbares Ende, den Tod, zuläuft, ist sie von Grund auf knapp. Alle kleinen und kleinsten Knappheiten, die uns im Alltag mit ihren zu beachtenden Fristen beengen und bedrängen, sind von jener äußersten und "existenziellen" Knappheit der dem Ende entgegeneilenden Zeit abgeleitet.
Das eigentliche Wesen der Zeit, ist immer noch nicht richtig verstanden.
Meiner Meinung nach zählt nur die Gegenwart.

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