Heutzutage will man meinen,
dass es reichte, zu verneinen,
doch so klar es ist und richtig,
dieses „nein“, weil es wichtig

ist nicht mit zu marschieren,
wenn sie sich im Mob gruppieren –
reicht das? Kann’s gar sein,
wir haben vielleicht was gemein

mit denen, die uns so beschämen,
die wir versuchen, abzulehnen?
Was sind denn deren Absichten?
Ausradieren und vernichten!

Zerstören und begraben!
Was sie wollen? Was nicht haben!
Was sie haben ist allein
dieses eine ja zum nein.

Was halten wir dagegen, Leute?
Ja, ein nein zur braunen Meute.
doch was uns wie ihnen fehlt?
Ist ein Weg, auf den man zählt,

eine Richtung, die wir gehen,
eine Welt, für die wir stehen,
einen Traum, für den’s nicht reicht,
wenn man draus das Alb bloß streicht.

Ohne bleibt uns nein zu klagen,
damit schweigend „ja“ zu sagen,
in diesen kranken Erdenschoß,
auf dem das Falsche wurde groß.

Und wie's war wird's wieder werden,
bleibt uns nichts, außer Beschwerden,
denn dazu lässt man sich herab.
So nicken wir im „nein“ bloß ab.

Wenn Dinge nicht passieren sollen,
brauchen wir was, was wir wollen;
gibt es nichts, nur gegenüber –
bleibt man stehen. Vielleicht drüber,

doch ein „NIEWIEDER“, das wir gerne
hätten, rückt in weite Ferne,
weil's Verneinungen nicht geben kann
ohne ja und einen Glauben dran.


© Sebastian Deya


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Kommentare zu "Nein und Amen"

Re: Nein und Amen

Autor: Maline   Datum: 25.05.2019 10:07 Uhr

Kommentar: Eines der aussagekräftigsten Gedichte!

Mit bestem Gruss Maline

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