Wenn ich eines Tages reich bin.
Ob Manager, Lottospieler oder Scheich bin.
Dann lebe ich endlich in meinem Traumhaus.
Und die anderen gucken blöd aus ihren Papphäusern raus.
Wenn ich eines Tages reich bin.
Vielleicht als Frau eines Mannes mit Doppelkinn.
Dann lasse ich überall das Licht brennen,
Während in Gaza der Strom im Hospital zusammen bricht.
Das schau ich mir dann im Fernsehen an, doch ich kann nicht flennen,
Obwohl gerade vor meinen Augen ein Leben erlischt.
Wenn ich eines Tages reich bin.
Vielleicht als Mann von Stil und Sinn.
Dann kaufe ich mehr als ich essen kann,
Während im Sudan die Menschen verhungern.
Das was vergammelt, kommt in die Tonne, ich bin ja ein reicher Mann.
Dabei können die Sudaner vor Hunger nur noch herumlungern.
Wenn ich eines Tages reich bin.
Vielleicht verfalle ich dann dem Wahnsinn.
Dann hab ich einen Riesenpool, obwohl ich baden hasse.
In Australien verbrennen in der selben Zeit Wälder.
Eigentlich ist der Pool auch nur für die dumme Partymasse.
Dabei könnten die Aussi-Bauern, dass Wasser gut gebrauchen für ihre Felder.
Wenn ich eines Tages reich werd.
Dann sind meine alten Freunde mir egal, weil ich mich um euch nicht mehr scher.
Ich kann mir dann neue loyale kaufen.
Die mir in allem und jedem recht geben.
Dann fühl ich mich zwar nicht mehr geliebt, doch das alles kann man weg saufen.
Dabei verliere ich allmählich mein Leben
Wenn ich eines Tages reich werd.
Dann bin ich perfekt und mach nie was verkehrt.
Denn ich habe den Kontakt zu den Leuten, längst verloren.
Die vor meinen goldenen Käfig herum kriechen.
Ich sehe mich selbst an als auserkoren.
Geld verdirbt den Charakter, lässt ihn langsam hin siechen.
Eines Tages werde ich bestimmt reich.
Dann bin ich auf jeden Fall nicht mehr gefühlsreich.
Geht mal meine Firma gegen den Baum,
obwohl ich selbst noch Milliarden habe.
Dann hänge ich mich an des Staatessaum
Und verlange eine gütige Gabe
Ich mach mir keine Gedanken um meinen Lebensstil.
Weil ich sitz auf den Mast und ihr seid nur unten am Kiel.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]