Giftige Galle

Internat 1959 - 1964


Es war geweihte Jauche,
die täglich wir zu trinken hatten,
in frömmelnder Runde
frohlockten teuflische Schatten.

Trichterförmig
klotzt klebrigster Bibelsumpf
in unschuldiges Kindergemüt,
das sich pflichtschuldigst devot
bemüht,
seine Seele
einfach
überleben zu lassen,
bis
vergiftete Galle
Unverdautes erbricht
und tief verstört
penistrant
heute noch
kotzkatholisch riecht.


© Wolfgang Karwatzki


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Beschreibung des Autors zu "Giftige Galle"

Erinnerungen eines über 60- Jährigen an ein Katholisches Internat im Rheinland von 1959-1964.

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Kommentare zu "Giftige Galle"

Re: Giftige Galle

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 21.02.2012 2:37 Uhr

Kommentar: Mein bitterbösestes Gedicht, das ich je geschrieben habe.

Re: Giftige Galle

Autor: Pedda   Datum: 21.02.2012 13:21 Uhr

Kommentar: Hi Wolfgang,
Diese Zeit muss Spuren hinterlassen haben, wenn du nach über 50 Jahren noch so böse darüber schreibst. Aber klasse, dass du das so aufzuarbeiten scheinst. Kennst mich ja - es kann manchmal nicht böse genug sein. Übrigens: wieder mal 'ne eins für die Ausführung. "Geweihte Jauche, kotzkatholisch..." herrlich!!! Und dann das "penistrant" (penetrant) - allein für dieses eine Wort lohnt es sich, dein Gedicht auzudrucken und einzurahmen. Lass dir das Wort schnell patentieren. Super gern gelesen.
Gruß
Pedda

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