Einsamkeit, die neue Gemeinsamkeit

Ringen.
Klingeln.
Mal hier, mal dort.
Aber doch an jedem Ort.

Immer.
Überall.
Nimmer.
Auf keinen Fall.

Niemand findet die Stille.
Wir bewegen uns wie eine Leere Hülle.
Verachten die Einsamkeit.
Aber geben sie auf, die Gemeinsamkeit.

Eilen ihnen hinter her.
Den Götzen der Neuzeit.
Als gebe es kein Morgen mehr.
Betrachten einander nur mit Streit.

Erquicken uns an des anderen Leid.
Zur Einsicht, kein Stück bereit.
Fühlen uns gar so wohl.
Aber das Innere schient hohl.

In grauen Städten.
Mit beständigem Alltag.
Was wir hätten…
Nein, man stellt keine solche Frag’.

Immer weiter.
Immer heiter.
Vergiss was war.
Was sein wird ist klar.

Eine Gemeinschaft ohne Gemeinsamkeit.
Bestehend nur aus Einsamkeit.
Wir vergessen die Ruhe.
Verlassen uns auf das Getue.

Gefühle machen den Menschen aus.
Aber nun machen sie Paus’.
Zu störend.
Zu betörend.

Nur das Tagwerk zählt.
Keiner wählt.
Die Alternative.
Scheint nur für Naive.

Wenn aber Naivität.
Bedeutet Humanität.
So nenn ich mich gern blauäugig.
Aber bin nicht so leichtgläubig.
Wie die Majorität.

© von S.H.

Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!

2 Lesern gefällt dieser Text.

Deine Schwiegermutter
Frio

Diesen Text als PDF downloaden

Kommentare zu "Einsamkeit, die neue Gemeinsamkeit"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.