von M. Glass

Bekommt man, nach was man strebt, 
So heißt´s verdient, gerecht.
Bleibt es aber sinnlos angestrebt,
So heißt´s bestraft und schlecht. 

Geschieht aus reiner Fügung, was zum Vorteil,
So ist sehr schnell vom Glück die Rede,
Wenn der Zufall aber Schicksal spielt, 
Nennt man jeden Nachteil Pech. 

Rühmt der Irrtum falschen Fleiß,
Beansprucht man auch fremden Preis.
Entzieht er jedoch echten Anspruch,
So beklagt man einen Rechtsbruch. 

Die Nächstenliebe züchtet jenen Egoist, 
Der sich selbst am nächsten ist,
Der sein Leben am Genusse misst,
Und bei aller Freud, den Freund vergisst. 


© M.Glass


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Beschreibung des Autors zu "Der Egoist"

Gedichte hören sich nicht nur schön an, sondern auch verdammt vertraut... dieses Gedicht zeigt Eigenschaften auf, denen wir allzu gern nachgeben, die aber auch zu einem bestimmten Resultat führen...




Kommentare zu "Der Egoist"

Re: Der Egoist

Autor: DiDi   Datum: 15.07.2010 15:55 Uhr

Kommentar: (Y) top :)

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