Des Menschen kleinste Stofflichkeiten
in seinem Inneren zu kennen
lässt des Mediziners Sinne verleiten:
nur sei, was wir können benennen
Denn erst mit ihrer Namensgebung
auf Latein
erhalten die Teile die Erlaubnis zur Regung
und jene zum sein
Alles entschlüssle sich durch die Gene
hofft die Wissenschaft
in ihnen steckten alle menschlichen Pläne
und mit ihnen des Menschens Kraft
Gene als Produkt der Desoxyribonukleinsäure
daraus die Eiweiße
sodass sich jede Zelle wieder und wieder erneuere
so den Mensch zusammenschweiße
Doch dass des Zelles lang erforschtes Gen
nur ihr Geschlechtsteil ist
das wollen die Forscher nicht verstehn
sie haben bereits die Siegesfahne gehisst
Unerbittlich ist das Streben
die Strukturen weiter zu zerkleinern
auf der Suche nach dem Leben
um danach selbst ein Leben zu schreinern
Wären alles Strukturen durchdrungen
bekannt jedes Detail
endlich das Ziel gelungen
der Weg zur Macht über das Leben frei
So der Gedanke, der auch Ärzte treibt
ein mehr, ein weniger einer Substanz
ein neues Medikament dem Menschen einverleibt
führe ihm wieder zum Glanz
Ächzend nach der Wissenschaft
nach der Übermacht
Tausende Tierchen mit Versuchen niedergerafft
und über ihre Hilflosigkeit gelacht
Im Glauben bald am Ziel zu stehn
Köpfe zu transplantieren
über die Natur hinaus zu gehen
tropft nur mehr Speichel beim gieren
bald können wir die Natur nicht mehr verstehen
zu entfremdet
können den Mensch im Kunstkörper nicht mehr sehen
schon jetzt sind wir verblendet
Denn aus des Forschers Sicht
sind wir nur viele kleine Teile
und außer Teilchen gibt es nichts
was dem Menschen Sein verleihe
Wäre die letzt Sehnsucht endlich erreicht:
intelligente Maschinen
des Wissenschaftlers Gesicht zuletzt erbleicht:
nun muss der Mensch seinen Maschinen dienen
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]