Kann guter Grund für Katastrophen denn Katharsis sein?
Wuchtig wütende Vulkane werfen Feuer nieder,
Ölverschmierte Fische und Vögel gehen qualvoll ein,
Jahrelange Dunkelheit bringt Eiszeitkälte wieder.

Ersparnisse sind nichts mehr wert, Millionen für ein Brot,
In Hamburg frisst der Feuersturm frivol die Atemluft,
Gottgläubige, die treten treu beim Haddsch einander tot,
Der schwarze Tod schickt schnittig jeden Dritten in die Gruft.

Hungrig heben Hurrikans hohle Hochhäuser hinfort,
Selige, saubere Seen sind Wüsten aus Salz und Sand,
Sinkende Schiffe spülen Passagiere über Bord,
Und saure Asche wadentief begräbt das ganze Land.

Natur vernichtet kaum sich selbst, das schaffen höchstens wir,
Die Erde stets regeneriert, so scheint es offenbar,
Im März im Jahr 2-8-8-0 ist aber Schluss mit ihr,
Dann kollidiert Planetoid 1-9-5-0-D-A.


© Pedda/gog 8.7.2011


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Beschreibung des Autors zu "Ein guter Grund für Katastrophen"

Kann sich die Natur nach Katastrophen immer wieder regenerieren?
Auch nach dem Jahr 2880? Vielleicht... aber vielleicht ohne uns?

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Kommentare zu "Ein guter Grund für Katastrophen"

Re: Ein guter Grund für Katastrophen

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 02.03.2012 1:05 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
Glückwunsch.Gefällt mir ganz besonders gut.
Ich möchte mein Lob mit zwei Anmerkungen garnieren.
Oder:
Erlaube einem Einfaltspinsel einfach einmal einige erfreuliche Eindrücke einzustreuen.
1.
Zur rhetorischen Fragestellung deiner Verse:
Nein. Es gibt selbstredend keinen "guten" Grund für die beschriebenen Katastrophen.
Bereinigende Veränderungen nach den von dir aufgelisteten Ereignissen mögen vorhanden sein,aber auf uns Menschen bezogen eher wohl nur zufällig bedeutsam.
So wichtig sind wir der Natur nicht.Sie kommt bestens ohne uns aus, wir aber nicht ohne ihre stabilen Lebensbedingungen.
Und soweit wir Menschen die Katastrophen selbst erzeugt haben,mögen kathartische Auswirkungen die betroffene Generation erreichen,eher weniger aber die nachfolgenden.
Der mittelalterliche Teufel mit dem Pferdefuss wirkt heute banal-lächerlich. Diesen Anstreicher aus Braunau möchten manche auch schon vergessen.
2.
Die Häufung der Stabreime
- z.B. "hungrig heben Hurricans hohle Hochhäuser hinfort" -
insbesondere im dritten Teil vermittelt m.E. über eine Liebhaberei am Formulieren hinaus die Katastrophenaufzählungen besonders prägnant,als ob ein wortgewaltiges Maschinengewehr sich austobt.

Gruß
Wolfgang

Re: Ein guter Grund für Katastrophen

Autor: Pedda   Datum: 03.03.2012 13:18 Uhr

Kommentar: Hallo Wolfgang, Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Den Einfaltspinsel musst du zurück nehmen, denn sonst wär ich ja auch einer, denn deine Sachen gefallen mir auch ausgesprochen gut, wie zuletzt dein Orchestergedicht. Wolfgang, wohnst du in der Nähe (Dortmund/Soest)? Wärst du vielleicht irgend wann mal an einem Treffen interessiert auf ein Bier oder so?
Es grüßt dich der Pedda

Re: Ein guter Grund für Katastrophen

Autor: Karwatzki,Wolfgang   Datum: 03.03.2012 15:06 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,leider kann ich von meinem Kommentar nichts zurücknehmen,selbst wenn ich wollte.Habe mich da schon bei Sven erkundigt.Ein einmal fixierter Kommentar kann aus welchen technischen Gründen auch immer nicht mehr verändert werden.
Ich wohne in 59071 Hamm ,Mandelbaumweg 4.
Tele: 0172 / 58 66 309.
Mail: [email protected]
Bier steht immer kalt.
Gruß
Wolfgang

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