Der einsame alte Mann

So tret ich ein in Gottes Haus.
Nein, er hat mich nicht gerufen.
Bin nicht bedacht auf Seelenschmaus,
auch Gnade will ich nicht ersuchen.
Ein heiliger Mann im schwarzen Rock,
begrüßt in Gottes Namen.
Er schwingt dabei den Opferstock,
und verkündet laut sein: –AMEN!-
Am Altar steht aufgeklafft,
ein Sarg mit Blumen reich beschmückt.
Schau, dieser glückliche Bastard hat´s geschafft,
und die Friedensrose sich gepflückt.
In Seligkeit soll er nun steigen,
in des Herren Himmelreich.
Sie bilden festlich einen Reigen,
während mich die Einsamkeit beschleicht.

Nein, der Himmel war mir noch nie nah,
kleidete der Teufel mich doch im Feuerrock.
So lass mich laut rufen: –HALLE-LU-JAH!-
Bin ich hier doch der Sündenbock.

Ich kämpfte mutig wie ein Krieger,
und stellte mich der Feuersfuhre.
Hab nicht verloren, doch bin kein Sieger,
und kämpf noch heute mit des Teufels Hure.
Wenn ich glaube, was ich nie geseh´n,
hat dann ein Ende dieser Kampf?
Ich bin zu Stolz gebückt zu gehen!
Herz und Seele sind verbrannt.
Die Empore ist gefüllt mit Worten,
doch keine die ins Herz mir dringen.
Ich sehe mich an jenen Orten,
die kein Lied vom Leben singen.
Den Herrn im Himmel woll´n sie loben…
Ich hab die Hände in den Schoß gelegt.
Blick ich aus Verachtung nicht nach oben?
- Falte die Hände nicht, zu dem Gebet.

Und der Gedanke kommt, der keinen Zweifel lockt…
Nein, der Himmel war mir noch nie da.
Dann bleib ich doch der Sündenbock.
So euer Gott es will: –HALLE-LU-JAH!-

© P.N. -alle Rechte liegen beim Autor

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Angélique Duvier
Karsten Stapelfeldt
axel c. englert
Mark Gosdek
noé

Beschreibung des Autors zu "Der einsame alte Mann"

Bevor mir jemand Blasphemie nachruft, folgendes kleines Statement von mir:

Bei dem was ich tue, als Texter, Lyriker, Autor, Freigeist, Philosoph oder wie man das auch immer nennen mag, geht es mir oft auch mal darum Menschen zum nachdenken anzuregen, grade dann, wenn es um „Gesellschaftskritisches“ geht.
Ich spiegel nur das wider, was die Gesellschaft mir vorlegt.
Es geht in diesem Text also nicht um Blasphemie oder das ich gegen irgendetwas hetzen will (also bitte liebe Kirche, nicht wieder verklagen) und genauso wenig geht es um meinen Glauben.
Ich lasse die Menschen gerne ihre eigene Interpretation darlegen, da ja auch jeder ein anderes Empfinden gegenüber Einflüssen hat.
Also was will uns der Künstler sagen?
Ich habe bis jetzt immer nur auf Nachfragen meine Texte inhaltlich erklärt.
Das heißt: Falls jemand eine Frage zu dem Text hat, leihe ich euch natürlich auch gerne eine Machete für mein intellektuelles Dickicht.
Beste Grüße der Pepe

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Kommentare zu "Der einsame alte Mann"

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