In der sogenannten Krimkrise 2014
verstärkt Russland
seine Militärpräsenz auf der Krim,
um seine Schwarzmeerflotte zu schützen
und die mehrheitlich russische Bevölkerung,
die sich von der Ukraine
loslösen will,
zur unterstützen.

Die Ukraine besteht
auf der Integrität ihres Landes
und ruft die EU und NATO zur Hilfe.
Das EU-Parlament will mit Sanktionen
gegen Russland reagieren,
die U.S.A. favorisieren
eine militärische Lösung.

Da votiert eine Mehrheit
der Krimbevölkerung
in einer Volksabstimmung
für die Loslösung der Krim von der Ukraine
und einer Angliederung an Russland.
Russische Soldaten schließen
daraufhin die Grenze zur Ukraine.

Ukrainer und die muslimischen Krimtataren
bitten nun die EU
um militärische Hilfe.
Russland tritt aus der UN und
dem Weltsicherheitsrat aus.
Es kommt zu ersten bewaffneten Konfrontationen
zwischen russischen Soldaten und Ukrainern.
Zunehmend wird die Zivilbevölkerung
in die Unruhen einbezogen.
Es droht ein Bürgerkrieg in der Ukraine.

Auf Druck der Amerikaner marschieren nun
ukrainische, amerikanische und weitere UN-Truppen
in die Krimregion ein,
offiziell zum Schutz
der ukrainischen und muslimischen Minderheit.
Russland erklärt den NATO-Staaten
daraufhin den Krieg.

Nach harten, verlustreichen Kämpfen
auf beiden Seiten
werden die Russen von der Krim
verdrängt.
Die russische Schwarzmeerflotte
wird von den Alliierten
konfisziert.

China und Japan nehmen die drohende
russische Niederlage zum Anlass,
Russland ebenfalls den Krieg zu erklären,
um lang umkämpfte russische
Gebiete und Inseln zu annektieren.
Russland schlägt alle
Friedensangebote der NATO
in den Wind.
Der russische Präsident erinnert
an die Leidensfähigkeit des russischen Volkes.
Man kämpfe bis zum letzten Mann
und hoffe auf einen strengen Winter.

Auf breiter Front dringen nun
alliierte Truppen
auf russisches Staatsgebiet vor.
Daraufhin erklären nach und nach
15 der 21 russischen Republiken
ihre Unabhängigkeit.
Die russische Föderation bricht auseinander.
Russland, schließlich reduziert auf
das Kernland Zentral- und Nordwestrussland,
sieht sich zuletzt vom Feind
umzingelt.

Als erste alliierte Truppen auf
Moskau und Sankt Petersburg vorrücken,
drückt der russische Präsident
mit kühlem Kopf
auf einen
kleinen, roten
Knopf.


© Pedda/gog 04.03.2014


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Beschreibung des Autors zu "So schnell geht Krieg"

Ich habe bisher immer gedacht:
Krieg? Bei uns? Das gab es früher mal – heute nicht mehr.
Das haben wir hinter uns.
Wirklich?
Und dann erdachte ich folgendes Fantasie-Szenario und siehe da –
so utopisch klingt das alles plötzlich gar nicht mehr…

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Kommentare zu "So schnell geht Krieg"

Re: So schnell geht Krieg

Autor: ulli nass   Datum: 04.03.2014 21:09 Uhr

Kommentar: lieber PEDDA,
ich mag deine Gedichte und ich mag und verstehe deine Sorge.ich weiß auch mit dir gemeinsam, dass Krieg tatsächlich manchmal schnell geht (ging). ich bin immerhin 62. Bewusst miterlebt habe ich: den Bau der Mauer,den Vietnamkrieg, die Kubakrise, Prager Frühling, die schweren
Rassenunruhen in USA mit dem Tod von M.L.King,den RAF Terror, Berusverbot,Einmarsch der Russen in Afghanistan, und zig Kriege in Afrika, Lateinamerika etc . . .später dann Natonachrüstungsbeschluss,
Kosovo, Tschernobyl, Irakkriege . . . es endet nicht. Und auch ohne großen Krieg ist unser Planet auf schlechtem Kurs.Ich weiß es und spüre
es seit Anfang der siebziger Jahre . . . mein Image ist nicht das eines Optimisten, weil man die Philophie der Skepsis landläufig nicht versteht . .. trotzdem halte ich dein Szenario aus vielen Gründen für ganz ganz unwahrscheinlich. Aber das auszuführen führte wirklich zu weit. nimm meine Einschätzung einfach als Versuch dich aufzumuntern.
liebe Grüße
ulli

Re: So schnell geht Krieg

Autor: Doris Demski   Datum: 05.03.2014 10:59 Uhr

Kommentar: Du malst den Teufel an die Wand. Ich bekomme Gänsehaut.
LG D.D.

Re: So schnell geht Krieg

Autor: Pedda   Datum: 05.03.2014 18:53 Uhr

Kommentar: Hallo Ulli, Danke für dein Lob. Ich rechne ja auch nicht mit meinem Szenario, es ist halt Fiktion. Wollte nur klar machen, dass Krieg manchmal ganz schnell entstehen kann, wenn auf beiden Seiten Hardliner das Sagen haben (US-Republikaner und Putin gehen schon in diese Richtung). So war es beim ersten Weltkrieg und im Grunde auch beim zweiten. Möge uns das erspart bleiben. Gruß Pedda
@ Doris: Danke auch für deinen Kommi. Gänsehaut war beabsichtigt. LG Pedda

Re: So schnell geht Krieg

Autor: Alex Anders   Datum: 05.03.2014 20:00 Uhr

Kommentar: Hallo Pedda,
die Pessimisten sagen: Wenn es nicht einmal zwei Menschen schaffen, Frieden zu halten, wie sollen es ganze Völker?
die Optimisten sagen: Nur weiter so, rottet alle Menschen aus! Gebt der Welt eine zweite Chance!
Nicht ganz so ernst gemeinter Gruß, Alex

Re: So schnell geht Krieg

Autor: Hans Finke   Datum: 24.03.2014 17:22 Uhr

Kommentar: …ja und schon blättert der Lack des diplomatischen Kauderwelschs, bald müssen die sog. Politiker zurück ins Glied, jetzt haben die Macher, die Revanchisten das Wort und das Wort ist aus Eisen… Jetzt werden alte Rechnungen hochgehalten, jetzt geht’s zur Sache und jetzt wird wieder richtig Geld verdient. – Ja so kanns kommen, wie du es mit Flammenschrift beschreibst, lieber Pedda. Und der „Planet der Affen“ wäre nicht länger eine Utopie einfältiger Pazifisten. - Hoffen wir dennoch weiter auf die Vernunft, die soll ja auch noch existieren. - Gruß Hans

Re: So schnell geht Krieg

Autor: Pedda   Datum: 24.03.2014 18:37 Uhr

Kommentar: Hallo Hans, Einiges ist schon eingetreten, aber die NATO scheint die Krim aufgegeben zu haben. Ist das Vernunft? Egal es scheint aber, dass ein Krieg somit vermieden werden kann, es sei denn, dass Putin, einmal Blut geleckt und ob der Feigheit des Westens, nun weiter macht und noch weitere Teile der Ukraine annektiert. Sowas hatten wir doch schon mal? Hoffen wir weiter auf Vernunft. Gruß Pedda

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