Ich suche alle Winkel aus –
ein Schatz bleibt mir verborgen.
Ich gehe in die Nacht hinaus
und denke oft an morgen,
denn morgen, da ist sie vielleicht:
diese Leere, diese Zeit,
die schon länger mich umschleicht.
Morgen, da ist es soweit…

Morgen kommt aus dunklen Zeichen
ein schwarzer Engel auf die Welt.
Er ist bezaubernd, ohnegleichen –
wohin dann dieser Würfel fällt,
auf dem mein Name steht ist gleich,
denn dann ist sowieso geboren,
was uns besonnen macht und „reich“:
die ganze Erde ist verloren!

Das Siegel der Verschwiegenheit,
das noch dem schnöden Irrtum trotzt,
das öffnet seine Tore weit,
wenn Dummheit mit den Gütern protzt,
die niemand helfen, wenn wir geh’n.
Wer hätt’s gedacht. Das kann nicht sein.
Der Fortgang lässt uns nicht versteh’n,
doch er trifft Löwe, Lamm und Schwein.

Ich frage und ich gehe viel
in meinen Kreisen, das zu finden
was mich beglückt mit einem Spiel
auf das sich die Gedanken gründen,
die so weit schweifen - Fantasie!
Wie das dann aussieht weiß ich nicht!
„Enttäusche meine Hoffnung nie“
ruf‘ ich - und prüfe meine Sicht.

Doch alle Winkel bleiben stumm –
der Schatz ist wohl schon abgereist!
Ich stehe in der Nacht (dumm rum),
vor einer Wand, die Zukunft heißt
und frage mich: wie soll das enden?
Die Antwort hab ich schon erwähnt.
Ich lasse es dabei bewenden,
als einer, der sich selbst nicht kennt.

Wie könnte ich auch jemand schimpfen?
Ein jeder handelt wie er muss!
Man kann niemand mit Einsicht impfen,
der Mensch irrt sich bis hin zum Schluss,
Doch vorher frönt er dem Verderben,
bis er vergeht, auf seiner Spur.
Dann lacht er laut noch über Scherben -
das nennt er seine „Frohnatur“!


© Sur_real


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