Bin ich ein flacher, runder Kieselstein,
Geschliffen im Wildbach des Lebens?
Man reiht sich unter tausend Gleichen ein,
Sucht Singularität vergebens.
Sie schlängeln aalglatt durch den Lebensfluss,
So kommen alle bequem voran,
Man murrt nicht, arrangiert sich , weil man muss,
Taucht unter, ist still und eckt nie an.
Ich schwimme nicht mit, stell mich quer sogar,
Zeige scharfe Kanten und Ecken,
Erzeuge Strudel, bin eine Gefahr,
Gebroch'ner Fels, nicht zu verstecken.
Oh nein! Bin absolut kein Kieselstein
Und will ums Verrecken auch keiner sein.
Kommentar:Bin durch den Zufallsgenerator auf diesen "Edelstein" gestoßen. Du bist ein Schreiber, der auch durch eine trübe Brühe klar auf den Grund des Lebensflusses sieht.
Kommentar:Danke Axel,
Das Bild des runden Kieselsteins hing lange in meinem Kopf. Und dann hatte ich beruflich mit so vielen Ja-Sagern und Kieselsteinen zu tun, dass das dann mal raus musste. Die Form des Sonetts wähle ich auch immer wieder gern, weil sie zum strukturierten Denken zwingt. Es grüßt dich wie immer der Pedda.
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.