Eine echte Freundschaft
(Aus der Lehre der Bürgschaft,dass Menschen sich auch ändern können.)


So war der Tyrann noch am Leben
Damons Dolch hatte es weder genommen noch gegeben.

Trug er ihn im Gewande, schlugen die Häscher ihn in Bande
Gefangen ward er und die Schwester noch nicht gefreit, drum war er zum Sterben noch nicht bereit.

Eine gute Freundschaft zahlt sich nun aus, der Freund bleibt dort und Damon darf raus. Nun hat er eine Frist,
bis seine Schwester verheiratet ist.

Zwei tolle Freunde, so sollte es sein,
halten zusammen und sind nie allein.
So bürgt der Freund mit dem Leben,
bis Damon die Schwester dem Gatten übergeben.

Und Damon beeilt sich, dem Freund zuliebe,
auf dem Rückweg überfallen ihn Diebe. Die Sonne geht unter, die Sonne geht auf,
das Unglück nimmt fast seinen Lauf. Und Damon rennt um das Leben,
das sein Freund für ihn würde geben.
Die Zeit wird knapp, er rennt und eilt
sein Freund beim Henker bald verweilt.

Doch er hat Glück, in letzter Stund
küsst er den Freund als Dank mit dem Mund.

Gerührt ist nun der Tyrann,
dass es solche Freundschaft geben kann
Sein Weltbild wackelt, er spürt sein Herz,
Dass es empfindet Freude und Schmerz.
Schmerz, denn er ist oft allein,
wer will mit Tyrannen befreundet sein?
Freude, weil beide Freunde noch leben
Ihren Tod hätte er sich nun niemals vergeben.

Freundschaft nun weiß er, zählt mehr als Gold,
Er hofft nun, dass auch er von Freunden gewollt.

So ändern sich Menschen, so kann es sein,
manch einer wirkt schlecht und ist nur allein.


© Dagmar Scholz


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Beschreibung des Autors zu "Interpretation in Gedichtform"

Zusammenfassung und Interpretation der Ballade Die Bürgschaft von Friedrich von Schiller in Gedichtform aus meinem Gedichtband - Wortspiele -




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