Was vom Leben übrig bleibt

© Steffi Illi

Was vom Leben übrig bleibt

Leer das Haus und still die Räume,
flüchtig spiegeln sich hier Träume.
Einst war Leben in den Zimmern,
voller Funkeln, voller Schimmern.
Lachen, Trappeln, Quietschen –
Lebensfreude in den Nischen.

Draußen stapeln sich die Möbel
auf dem Rasen und den Wegen:
Vorhänge, Teppichböden, Geschirr,
und mitten in dem ganzen Gewirr
schauen aus den Bilderrahmen
stumm, entsetzt, die letzten Ahnen.

Und in Gedanken und im Herzen,
voller Sehnsucht, voller Schmerzen,
ist's mir, als hörte ich dich singen,
um mir ein Ständchen darzubringen –
voller Sehnsucht, voller Leidenschaft,
und mein Herz, ein Hüpfer macht.


© Steffi Illi


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Beschreibung des Autors zu "Was vom Leben übrig bleibt"

Habe mir mal Gedanken gemacht was vom Leben übrig bleibt ausser Sperrmüll

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Kommentare zu "Was vom Leben übrig bleibt"

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: Michael Jörchel   Datum: 25.10.2024 20:42 Uhr

Kommentar: Hallo Steffi,

ein sehr schönes, auch nachdenklich stimmendes, Gedicht.
Nachdem meine Eltern verstorben sind und die Wohnung leer geräumt werden musste hatte ich ähnliche Gedanken. Mein Text endete allerdings nicht so positiv wie deins.

Sonnige Grüße und ein schönes Wochenende.
Micha

https://www.schreiber-netzwerk.eu/de/1/Gedichte/26/Gedanken/85001/Zu-guter-Letzt/

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: Widi58   Datum: 26.10.2024 11:59 Uhr

Kommentar: Seit nun 10 Jahren steht das Haus meines Vaters leer, und doch so voller Inhalt! Wie eine Biene ihren Honigtopf "fliege" ich es immer wieder an, um Erinnerungen, die der Eltern und eigene, einzusaugen, aus einer Welt für sich...

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: Jürgen F.   Datum: 26.10.2024 16:22 Uhr

Kommentar: Liebe Steffi, das ist sehr anrührend und man spürt sofort dein Gefühl für diese Situation. Danke für den schönen Text...LG Jürgen

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: akilegna   Datum: 26.10.2024 16:43 Uhr

Kommentar: Meine Eltern zogen 2017 aus der Wohnung, in der wir alle großgeworden sind. Sie lebten selbst dort 55 Jahre. Damals war das auch für uns 3 Schwestern ein trauriger Abschied. Dennoch besuchen wir sie ja im selben Ort. Und kommen immer wieder in dieselbe Gegend. Immer habe ich dann dieses Heimatgefühl. Nun lebt nur noch mein Vater und wir haben in diesem Jahr unsere Mutter beerdigen müssen. Auch da haben wir persönliche Dinge von ihr nicht einfach weggeworfen. Jede hat etwas von ihr als Erinnerung. Ich erfreue mich an manchen Sachen und denke an sie. Dir, liebe Steffi alles Liebe und vielen Dank für die schönen Zeilen.
Angelika

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: Jens Lucka   Datum: 27.10.2024 17:22 Uhr

Kommentar: Liebe Steffi, auch in mir entstehen sofort jene Bilder im Kopf, die alle Gefühle hervorgraben, aus jenen Tagen der Wohnungsauflösungen.
Meine Geschwister und ich halten so einige Herz zerreißende Erinnerungsstücke in Ehren, wie einen Schatz aus einer wundervollen Vergangenheit.
Dank dir, für deine erinnernden Zeilen.

Liebe Grüße von Jens

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: Steffi Illi   Datum: 27.10.2024 18:36 Uhr

Kommentar: Hallo ihr ganz Lieben die so nette Kommentare hier darunter geschrieben haben... Herzlichen Dank dafür das freut mich sehr und auch dass es euch so gut gefällt und das ihr alle so offen über eure Gefühle redet.

Wünsche euch allen noch einen schönen Abend liebe Grüße Steffi

Re: Was vom Leben übrig bleibt

Autor: Sonja Soller   Datum: 28.10.2024 11:08 Uhr

Kommentar: Ja, so ist es, das Leben ist vergänglich, und das was übrig bleibt ist nicht mehr allzu viel, doch die Erinnerung, die hat man ewiglich!!

Wunderbar geschrieben!!

herzl. Morgengrüße aus dem Norden, Sonja

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