Die ersten gläsernen Momente sind vorbei,
zerbrechlich, weil sie Weichen stellen,
verletzlich, wie in jedem neuen Jahr.

Ach, könnten wir doch unseren Sehnsüchten
Substanz verleihen!
Es gäbe keine Kriege mehr
und keine Armut, keinen Hunger,
der wilde Strudel der Verrücktheiten
würde sich beruhigen,
keine Extreme mehr,
politisch, klimatisch, zwischenmenschlich,
Konflikte würden klug gelöst,
Forschung nicht mehr profitorientiert betrieben,
und jedes Wesen hätte ein Recht
auf ein unbeschwertes Leben …

Aber wie jedes Jahr
nehmen die Zahnräder Fahrt auf
und bald betäubt uns wieder
ihr infernalisches Kreischen.


© noé/2023


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Kommentare zu "Weichen"

Re: Weichen

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 15.01.2023 11:46 Uhr

Kommentar: Liebe noé,
deine Zeilen haben eine positive Ausstrahlung um Kriege zu verhindern. Es gibt, und wird es immer geben, aber auch Kampfhähne, die sich gegenseitig abschlachten.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Weichen

Autor: Varia Antares   Datum: 15.01.2023 16:00 Uhr

Kommentar: Liebe noé,

ich freue mich, dass Du nach all den Jahren wieder im Schreiber-Netzwerk bist. Willkommen zurück!

Danke für Dein sprachlich ausgefeiltes Plädoyer für den Frieden. Weisheit spricht aus Deinen Versen.

Für das neue Jahr wünsche ich Dir alles Gute.

Re: Weichen

Autor: noé   Datum: 16.01.2023 10:43 Uhr

Kommentar: Vielen Dank, ihr Zwei!
Auch für euch ein hoffentlich möglichst sorgenfreies 2023 mit viel positiven Inspirationen!

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