Er hatte Angst,
sehr große Angst,
als sie ihn riefen-
Gerne hätte er sich versteckt,
wäre weit weggelaufen,
aber doch nicht als Mann ~
und wenn das Vaterland ruft
muss man folgen,
auch wenn die Angst
noch so groß ist.
Aber er ist doch mein Junge,
mein kleiner Junge,
fast noch ein Kind,
hatte sein ganzes Leben
noch vor sich,
wieso konntet ihr ihn
zu den Waffen rufen?
Er schrieb mir jeden Tag,
es waren Sätze voller Angst,
voller Entsetzen,
denn seine Augen mussten
unsägliches Leid sehen,
„Vater hol mich heim“ ~
so schrieb er immer wieder.
Heute kommt er heim,
ihr bringt ihn mir…
im Eichensarg.
Kommentar:Unsere Spezies ist von sehr außergewöhnlicher Natur. So unermessliches Potenzial und doch nicht wirklich lernfãhig. Deine Zeilen berühren mich, kenne sowas in ähnlicher Art über meine Mutter.
LG
ulli
Kommentar:Danke Ulli für deinen Kommentar! Ja, du hast recht, der Mensch ist leider nicht wirklich lernfähig... das zeigt sich gerade zur Zeit wieder und auch in Bezug auf unsere Natur.
Kommentar:Liebe Eleonore, was für berührende Zeilen!
dazu zitiere ich mich mal selbst:
"Kein Krieg wird jemals richtig satt.
Er frisst alle Männer. die ein Land zu geben hat".
....es sind ja auch nicht die Söhne derer, die den Krieg anzetteln...
Gruß, Verdichter
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Nicht nur den Vögeln allein
dürstet es nach Frühlingswarmen Sonnenschein.
Auch wir Menschen wollen nach so finsteren Tagen
endlich wieder luftig bunte Kleider tragen.
Im Haus der anderen Gedankenwelt
Tränen verlassen mein Gesicht.
Ein Tribut für die Welt, für die Schmerzen und das Leid, die sie verursacht.
Doch Tränen vertrocknen und ihre Salze würzen [ ... ]
Ich will
Dich in den Arm nehmen.
Und
Dir deinen Schmerz nehmen.
Kann ich nicht,
Weiß ich.
Auch,
Weil ich selbst genug habe.
Weißt du eigentlich,
Was du mir [ ... ]