Nächte

Ich hasse dunkle Nächte
in denen ums Verrecken der Schlaf nicht kommen mag
in denen die grauen Schatten tanzen
justament derjenigen Menschen
die mich verstören schon am lichten Tag

der bizarre Mummenschanz
verwirrt mich tief bis in die Knochen
wünsch mir die oft schon lange Vergess'nen
zurück in die verdienten schmutz'gen Löcher
aus denen völlig unvorhersehbar
sie in mein mir heiliges Zimmer
kommen gekrochen

es ist dieses Schauspiel in dunklen Stunden
in denen das zu Staub zerfällt
was ich an Erkenntnis nur scheinbar
und mit gänzlich falschem Stolz
hab mühsam nur herausgefunden
über das Leben und die Welt

ich sehn mich nach Belzasar's eindeutiger
Botschaft an jener alten Wand
sie war mit ein wenig klugem Geist
doch leicht als Warnung zu erkennen
zerstörte zumindest nicht
den letzten Rest von Verstand
der sich erkennt
bevor er muss in heißer Flamme verbrennen

doch die Gespenster meiner Nacht
besitzen wirklich große Macht
kehren und enthüllen
mit hartem Besen.
mein von mir nie geliebtes
wahres Wesen-
ich wünschte nur der Spiegel
in den ich
von ihren Mumienhänden gehalten sehe
er würde umgehend blind
bevor ich erfüllt von Schmerz ins Nichts eingehe

noch einmal vergeht letztlich auch
der Schrecken dieser Nacht
noch einmal bin ich eingeschlafen
und schon des morgens
ermüdet und grübelnd
und im Bewusstsein von Älterwerden
aufgewacht

werd ich schon bald als nächtlicher Schattentänzer
die Nächte von Zeitgenossen heimsuchen
die mich als Nachtmahr dann
in tiefer Verzweiflung ebenfalls verfluchen ?

© ulli nass

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Angélique Duvier
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Michael Dierl
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Sonja Soller
Alf Glocker

Beschreibung des Autors zu "Nächte"

In einem Guss. Und schon fertig.

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Kommentare zu "Nächte"

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