Jeden Tag kommt Er Sie im Pflegeheim besuchen,
bringt Ihr mal Blumen mit, oder auch Kuchen.
Wenn Er zu Ihr sagt: „Ich bin dein Mann“,
schaut Sie Ihn fragend dabei an.
Er erzählt Ihr, wie es früher war,
doch Sie hat vergessen, was damals geschah.
Sanft streichelt Er beim reden Ihre Hand,
doch Sie starrt nur geistesabwesend zur Wand.
Er zeigt Fotos mit Menschen die Sie nicht kennt,
und Bildern von Kindern, auch die sind Ihr fremd.
Sie lebt in Ihrer eigenen Welt,
hat Mauern um sich selbst gestellt.
Eines Tages irrte Sie verwirrt umher,
Sie fand die richtige Tür nicht mehr,
man brachte Sie zurück in Ihrem Zimmer,
worauf Sie die Wand anstarrte wie immer.
Als man Sie fragte:“ Wann kommt denn Ihr Mann?
sah Sie die Altenpflegerin nur fragend an.
Sie konnte das alles nicht verstehen,
denn einen Mann hatte Sie hier noch nie gesehen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.