Wer wünscht und sehnt,
wer seine Seele zu entblößen sich nicht schämt,
den ringt nur allzu schnell das Leben nieder,
der findet sich allein und nackt im Grabe wieder.
Wünsche nichts und bleib bedeckt,
damit der Höllenhund nicht an dir leckt.
Fügsam bleibe und bescheiden,
so kannst du Enttäuschungen vermeiden.
Klage nie und weine nicht,
übe dich stetig in Verzicht.
Dann gibt es auch nichts zu bereuen
und keinen Grund, dein Ableben zu scheuen.
Geh mit dem Kopf durch keine Wand,
übe nie den Widerstand.
Lebe ein schlichtes Leben nur,
hinterlasse keine eigene Spur,
Breche mit niemandem das Brot,
hol dir keinen in dein Boot,
bleib stets am Ende, wo die Hunde beißen,
dann kannst du auch den Tod willkommen heißen.
Beschreibung des Autors zu "Anleitung zum einfachen Ableben"
Eine neue Bekannte hat mir ähnliche Ratschläge tatsächlich als Lebensmotto unterbreitet. Sie war so desillusioniert und langweilig, dass ich sie hoffentlich nie wieder treffen muss, aber das Ganze hat mich doch sehr beschäftigt, weil es so meilenweit von dem entfernt ist, was ich mir für mein Leben wünsche. Kann jemand das tatsächlich wollen? Wobei sie natürlich nicht den Tod vor Augen hatte, sondern ein unkompliziertes Leben. Aber wofür dann?
Kommentar:Liebe Verdichter,
Es war nicht einfach um doch etwas zu schreiben, zuerst möchte
ich dir ein Kompliment machen, einfach toll geschrieben.
Ich lasse mich doch lieber überraschen was das Leben mir bringt.
Eine gewisse Spannung ist immer gut, auch ab und zu mal weinen macht wieder Mut.
Liebe Grüße Agnes
Kommentar:Liebe Verdichter,
heikles Thema, gut in Worte gefasst. Es ist nicht verkehrt, sich Gedanken über das Leben und den Tod zu machen. Aber man darf dabei nicht vergessen, das Leben zu leben.
Liebe Grüße Wolfgang
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.