Im Alter wenn nichts mehr geht.
Wenn der Tod vor der Türe steht,
der Wind sanft durch die Haare weht.
Gnade ist`s, wenn jemand zu dir steht.
Der Körper gebricht, der Geist verblasst.
Dann wenn du das Leben hasst,
weil du vergisst, verzweifelt ohne Rast,
um Gedanken ringend - jemand deine Hand fasst.
Wenn du fällst und aus Angst schwitzt.
Wenn du dich innerlich ritzt,
weil äußere Ruhe nichts mehr nützt.
Gnade ist`s, wenn jemand dich stützt.
Wenn jede Träne einzeln rinnt,
so mancher meint 'der spinnt'!
Dann wenn kein Handgriff mehr gelingt,
ist`s Gnade, wenn die Zeit verrinnt.
Wenn du Kot verschmiert, scheinbar verrückt,
unschuldig erscheinst und trotzdem im Glück,
lächelnd da stehst und ganz verzückt.
Ist es Liebe, wenn jemand dich drückt.
Hast du's geschafft, bist klopfend am Tor,
stehst wartend und weinend davor.
Wenn Jesus vom Thron tritt zu dir hervor,
erklingt 'Gnade ist`s', vom himmlischen Chor.
Kommentar:Lieber Günther,
das Leben ist "So isses" und kein Wunschkonzert. Deshalb streichen wir mal deine letzte Strophe. Aber der Rest wird mal so auf uns zukommen. Ich bewundere immer wieder den Beruf der Altenpfleger(innen). Und dein Gedicht.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Sehr schön geschrieben! Warum eine Strophe streichen? Finde alle Strophen total OK! Ich find's einfach klasse geschrieben. Soll mal einer solch Zeug so schreiben! Traue ich mir auch nicht zu!!!
LG Michael
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Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.