Wilde Zivilisation

Wir leben in ständiger Konkurrenz.
Wir hassen, mobben streiten uns.
Wir diffamieren und denunzieren.
Stets auf der Jagd
nach Ruhm, Macht und Reichtum.

Wir zerstören die Natur,
vermüllen und vergiften unsere Umwelt.
Wir beuten sie aus.
Nach uns die Sintflut.
Hauptsache uns geht es gut.

Wir interessieren uns
für Menschen die wir nicht kennen,
Wir hören und lesen was sie zu sagen haben.
Wir folgen ihnen überall hin.
Doch die Menschen, die neben uns leben,
die beachten wir nicht.

Wir wollen Beachtung – doch wir beachten nicht.
Wir wollen Respekt – doch wir respektieren nicht.
Wir wollen Sicherheit – doch sichern wir nicht.
Wir wollen Liebe – doch lieben wir nicht.

Und doch glauben wir,
dass dies die Zivilisation ist.

Wie gerne wäre ich ein „Wilder“.


© Michael Jörchel


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Kommentare zu "Wilde Zivilisation"

Re: Wilde Zivilisation

Autor: Ikka   Datum: 04.07.2019 11:17 Uhr

Kommentar: Ein solches Gedicht bedarf natürlich eines Kommentars: Großartig!
Ich werde es öfter lesen ... DANKE, lieber Michael, und lieben Gruß!
Ikka

Re: Wilde Zivilisation

Autor: Maline   Datum: 04.07.2019 14:40 Uhr

Kommentar: Leider entsprechen deine Zeilen der Wahrheit. Die grösste Masse der Menschen sind Lemminge, die sich einlullen und treiben lassen, weil sie zu bequem geworden sind zum denken und hinterfragen. LG. Maline

Re: Wilde Zivilisation

Autor: Michael Jörchel   Datum: 04.07.2019 23:36 Uhr

Kommentar: ... und das erschreckende ist, manchmal ertappe ich mich auch selber.
aus angst, aus Desinteresse an der Sache, aus bequemlichkeit um keinen Stress und keine Mühe zu haben...

Liebe Grüße.
Micha

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