Klösterlich kann jeder werden für die Zeit der Meditation im stillen Herzensstübchen. Du glaubst es kaum, wie wohl das tut, für ein paar wenige gesegnete Minuten den Gedankenstrom auf eines nur zu richten, das Ich Bin und das Du Bist in deinen tiefen Gängen der Vertraulichkeit und Zwiesprach mit dem Allerhöchsten.
Es mag dich seltsam und begeisternd dann berühren, zu erkennen, dass dein eigentliches Wesen einer Geisteskraft entspricht, die aufs Intimste mit dem Sein an sich verbunden ist seit Urgedenken. Was glaubst du, was für ein Gefühl der Sicherheit und Unabhängigkeit dich dann beseelt, wenn alle erdgebundenen Gedanken schweigen und du dich vollends auf dein geistig Teil und Wesen konzentrierst.
Bedeutender und schöner kann kein Durchbruch sein in deinem schicksalsträchtigen Philosophieren. Dein wahres seinsgeschichtliches Momentum kommt zum Vorschein in der Fülle, die Ich dir in allen Sparten deines Seins vergebe. Fassest du sie richtig auf, so muss dein Eigendünkel schwinden und die ganze grosse Schönheit Meines Strahlens in dir auferstehn. Du darfst dich dann Verklärter und Gesundeter, Glückseliger und Heiler nennen in der Folgerichtigkeit der laufenden Affairen.
Das ist, was ist und was die Hähne von den Dächern krähen und die Tauben nimmer hören können. Jedem das Seine wünsche Ich, doch dir das Allerbeste, Seinsverbindlichste, Beglückendste und Gütestrahlendste von Mir.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]