Murksgeschmeide

© Alf Glocker

Außer Rand und Band und extra weichen Eiern
verlegt sich das Gehirn auf stumpfe Wellen –
und Schöpfer werden zu gelackten Seiern,
die Fragen nur noch auf Befehle stellen.

Das gibt die laue Suppe aus verkorksten Bohnen,
die man nur frisst wenn es nichts anderes gibt –
man lebt doch schließlich in den Kältezonen,
wo man die Herzen in den Kühlschrank schiebt.

Dort achtet man auch nicht so unbedingt genau
auf blaue Flecken und versteckte Rosen –
man kauft sich lieber eine Eselsfrau,
um sie in dunklen Kämmerchen zu kosen.

Man achtet nicht auf Anstand, oder Etikette,
man haut, so grob man kann, auf diesen Putz,
der absurd golden glänzt, in der Toilette –
denn das geschieht doch nur zu unserem Schutz!

Dreh dich in Windeseile, du Derwisch deiner Sicht,
bis du nur noch erkennen kannst was passt –
dein Seelenbild ist stark gebeugt von dieser Gicht,
die Diamanten gern in Murksgeschmeide fasst!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Murksgeschmeide"

Re: Murksgeschmeide

Autor: humbalum   Datum: 23.01.2019 11:50 Uhr

Kommentar: Das Murksgeschmeide treffend beschrieben! Eine wirklich erfrischende Sprache! Klaus

Re: Murksgeschmeide

Autor: Alf Glocker   Datum: 23.01.2019 15:46 Uhr

Kommentar: Danke Dir, Klaus!

Gruß
Alf

Re: Murksgeschmeide

Autor: possum   Datum: 25.01.2019 1:44 Uhr

Kommentar: Grins ... wie du mit Wörtern jonglierst ist Klasse lieber Alf, liebe Grüße!

Re: Murksgeschmeide

Autor: Alf Glocker   Datum: 25.01.2019 7:29 Uhr

Kommentar: Vielen Dank liebe Possum!

Liebe Grüße!
Alf

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