Viele lange Wochen warst du bei mir,
an meiner Seite Jahr für Jahr,
an schlechten Tagen warst du hier,
du fingst mich auf, egal was war.
Ich habe mich auf dich verlassen,
hab dir mein Leben anvertraut,
dabei gelernt dich nicht zu hassen,
und mir den klaren Blick verbaut.
Du hast gegeben, ich genommen,
so manche Nacht sind wir versackt,
bin viel zu spät erst drauf gekommen,
du hattest mich am Arsch gepackt.
Ein Freund, das bist du nie gewesen,
doch war die Lüge gut getarnt,
so viele andere haben hier gesessen,
und wortreich mich vor dir gewarnt.
Ich dachte nur, ach lass sie sprechen,
sie kennen deine Freundschaft nicht,
wollte niemals mit dir brechen,
und lachte ihnen ins Gesicht.
Sie waren fort und wir alleine,
ich hob das Glas und trank auf dich,
und meist trank ich nicht nur das eine,
nein, meistens da besoff ich mich.
So nahmst du mir nicht nur die Seele,
du stahlst mir auch noch den Verstand,
ich merkte nicht, wie ich mich quäle,
sah sie nicht zittern, meine Hand.
Jetzt hab ich deine Macht erfahren,
ich sah am Tor den schwarzen Mann,
er hatte mich schon bei den Harren,
und sagte laut, jetzt bist du dran.
Die letzte Chance war zu schwören,
dass ich nie mehr an Glas anrühr,
versuchst mich weiter zu betören,
doch ich weiße dir die Tür.
Ein falscher Freund, ganz ohne Gnade,
und wer ihm folgt, den lügt er voll,
mit seiner schönen Maskerade,
verfällt man schnell dem Alkohol!


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