Du bist  es doch auch leid,
die ewige Sissi zu spielen.
Die Krone sitzt schon lange schief
 und die neuen Kleider der Kaiserin
 lassen keine Luft zum atmen.

Immer lächelnd  Blumen pflücken,
und stets freudig über den Zaun flüstern
 entfremden Herz und Hirn.
Und machen dumpf und träge,
für die wirklichen Abenteuer des Lebens.

Finde Romy,
bevor Franz Josef Dich auffrisst,
und die immergrünen Schachtelhalmwiesen
über Dich hinweg wachsen.
Finde Romy, und lass Sissi sterben.


© Martha lds


4 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher



Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Der Sissidämon"

Re: Der Sissidämon

Autor: Callme-ismael   Datum: 23.10.2018 21:19 Uhr

Kommentar: ... ich verstehe nicht, Frau Ids
denn, wenn
"Mein Fall ist hoffnungslos, denn ich leide an chronischer Sehnsucht nach Dingen, die es auf Erden nicht gibt" wie es denn in ihrer Einleitung steht...
warum verlangt Frau Ids dann nach Dingen, welche sich schon lange das Leben nahmen...
... & ein neuer Heinz Rüdi Giger
mag doch niemand sein
:)
;)

... & falls Frau Ids mit dem Gedanken spielt, sich das Leben zu nehmen, so empfehle ich Schopenhauer, der immerzu meinte, daß der Gedanke an Selbstmord einen die Nacht über am Leben erhält.

in diesem Sinne,

Ahoi

Re: Der Sissidämon

Autor: Martha lds   Datum: 24.10.2018 7:31 Uhr

Kommentar: Geehrter Kommentator,

ich danke Ihnen für Ihre, ja wie will ich es nennen, doch sehr eigene, aber in jedem Fall tiefsinnige Interpretation meines kleines Ausfluges in die Welt der Sissi-/Romy- Komplexität.
Als erstes gebe ich Entwarnung, Frau lds spielt in keinem Fall mit suizidalen Gedanken, dafür liebt Frau lds das Leben mit all seinen Unwegsamen  zu sehr. Und ehrlich gesagt, verzeihen Sie mir, neige ich dazu etwas überrascht zu sein, Ihnen mit meinen Worten diesen Gedankengang eingepflanzt zu haben. Ist Ihrer Meinung nach jeder, der sich mit etwas körperlich nicht mehr Existierenden beschäftigt, selbstmordgefährdet? Aber nun ja, die Menschen sind verschieden, und das macht das Leben ja gerade so lebenswert.
Auf die Schnelle, und daher mit drei Sätzen: Vielmehr geht es mir mit meinem kleinen Gedicht um die doch immer wiederkehrende Chance eines Neubeginns, der die Vergangenheit oder das bereits Geschehene nicht im Wege stehen muss. Ich glaube, viele unserer Spezies haderen zu sehr mit dem was war, so dass ihre Augen von vorn herein verschlossen sind, für das, was noch kommen könnte. Oder sie sich zumindest große Berge oder schwarze Eswareinmaltäler in den Weg des Neuen bauen. Drei Sätze, und fast profan,  aber, und so will ich ebenfalls mit unserem guten, alten Schopenhauer schließen: Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.
In diesem Sinne, seien Sie herzlich gegrüßt!
Martha lds

Re: Der Sissidämon

Autor: Callme-ismael   Datum: 24.10.2018 11:19 Uhr

Kommentar: ... oh, dann muss ich mich wohl Entschuldigen bei Frau Ida.
Es ward nur so, daß mir das Schicksal der Romy dabei immerzu ins Gedächtnis kam, das... ein sehr tragisches war &... sie nahm sich ja am Ende ihres "Passionsweges" das Leben: deshalb meine Interpretation
Schade... Sie ward eine sehr schöne Frau...

Aber ich Danke Frau Ida recht herzlich für die Ausführung & mag bemerken, daß ihre Zeilen in diesem Lichte natürlich eine ganz andere Bedeutung bekommen & das Gedicht ganz wunderbar ist
:)

Grüße & Ahoi

Ps... wenn die Dame denn einen Blick auf eine sehr begabte Malerin,
Jurgita Pobereznyte
werfen möchte: ich mag nur soviel verraten... Frau Ida wird gar wunderlich staunen & sich erfreuen, wenn sie denn eine Verehrerin der Romy war
:)

Kommentar schreiben zu "Der Sissidämon"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.