Die Wahrheit ist ein korruptes Luder,
die keine Ehrlichkeit verheißt,
denn sie lässt jenen gern ans Ruder,
der sie besonders laut und innig preist.
Fünf Zeugen bei demselben Vorfall.
Fünf verschiedene Versionen des Geschehens.
So wird die Wahrheit nur zum Spielball
des allzu menschlichen, wertenden Sehens.
Man sollte meinen, es gäbe immer nur die eine,
doch hat man damit weit gefehlt,
denn jeder erzählt dir nur die seine.
Sie ist kein fester Wert, auf den man zählt.
Und auch du kannst nur versuchen, bei der deinen zu bleiben.
Lass nicht zu, dass jemand sie verbiegt und dreht.
Sie soll den Verstand nicht in den Wahnsinn treiben.
Wichtig ist, dass auch dein Herz sie als richtig versteht.
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]
Heute habe ich die Wahl der Qual, denn ich will mir die Zeit vertreiben, die mich vertreibt, damit ich nicht auf ewig etwas Übles anstellen kann. Soll ich mich, aus Verlegenheit, einfach [ ... ]