Flucht vor dem Leben

Ich hab mein Leben aufgeräumt,
meine Seele entleert.
Meine Träume ausgeträumt,
Erinnerungen ausgekehrt.

Ich hab mit Allem abgeschlossen,
mit Gutem und was mich sehr quälte.
Tränen hab ich viel vergossen,
es gab nichts mehr, was für mich zählte.

Ich lasse mich nicht mehr verletzen,
ich schließe die Probleme aus.
Ich möchte nicht durchs Leben hetzen,
ab heute bleibe ich zu Haus.

Jeder Zugang abgeblockt.
Die Schranken sind herabgelassen.
Mauern werden aufgestockt.
Ich bin für keinen mehr zu fassen.

Ich wollte nur für mich da sein,
indem ich alles von mir wies.
Doch dieser Glaube war nur Schein.
Ich schuf mir ein Verlies.

Ich ließ nichts mehr an mich heran,
nichts kam zu mir herein.
Und ich merkte irgendwann,
Ich bin zwar sicher, doch allein.


© Michael Jörchel


10 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher





Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Flucht vor dem Leben"

Re: Flucht vor dem Leben

Autor: Ikka   Datum: 17.04.2018 22:53 Uhr

Kommentar: Ein Gedicht, das zu der Kategorie "Psychologie" passen würde. Gefällt mir sehr gut, lieber Michael!
Abendgruß,
Ikka

Re: Flucht vor dem Leben

Autor: Michael Jörchel   Datum: 19.04.2018 10:39 Uhr

Kommentar: Gruß zurück
Micha

Kommentar schreiben zu "Flucht vor dem Leben"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.