Deine Mauern sind zu hoch

Dein Leben hat Dir ein Buch geschrieben...
das Du vielleicht selbst nicht lesen willst.
Wenn ich in Deine Augen sehe,
kann ich in Deinem Seelenbuch lesen.
Ich kann Dir Dinge über Dich erzählen,
die Du niemandem je erzählt hast.
Ich finde Deine traurigsten und glücklichsten Träume.
Ich sehe Deine Visionen, die Du in Bildern malst.

Ich habe Angst die Tür zu öffnen und Dir in die Augen zu sehen,
denn wenn ich es tue...

sehe ich Leid, dass Du vergessen möchtest...
sehe ich Träume, die Du nicht leben kannst...
sehe ich Tränen, die Du niemals geweint hast...
sehe ich Schmerzen, die Dich krank machen...
sehe ich Glauben, den Du nicht gelebt hast...
sehe ich Hoffnung, die Du fast verloren hast...
sehe ich Liebe, die Du nicht geben kannst...
sehe ich Angst, etwas zu verlieren, dass Du niemals besessen hast...

Ich will es nicht lesen... Dein Seelenbuch...,
wenn Du es mir nicht erzählen willst.
Doch kann ich es irgendwie nicht verhindern.

Und
Es tut mir weh, wenn ich Dein Kind in Dir weinen hören kann.
Es tut mir weh, wenn ich sehe wie sehr Du Dich quälst.
Es tut mir weh, wenn ich höre wie Du nach Freiheit schreist.
Es tut mir weh, wenn ich fühle wie sehr Du Dich nach Liebe sehnst.

Doch in die Mauer um Dich herum,
kann ich selbst wenn ich einen Schlüssel hätte...
keine Tür hineinschlagen.
Denn wenn ich es versuchen würde,
dann würdest Du wahrscheinlich die Tür von innen zuschließen
und den Schlüssel stecken lassen.

In diesem Panzer, würdest Du nicht einmal merken,
dass Du es selbst bist, der nicht frei sein will.
Dass Du es bist, der sich selbst das Leben in Scheiben nimmt
und auf den Tod wartet, der doch nicht kommt.

Und so vergeht die Zeit... ich höre Deine Tränen immer wieder... aber

Leben muss Du schon allein.
Es ist Dein Leben... ich kann es nicht für Dich leben.

© Lia Beck

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micha221b
Angélique Duvier

Beschreibung des Autors zu "Deine Mauern sind zu hoch"

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