Die Natur kennt viele Hüllen,
schützen feste ihren Kern.
Nuss in Schale, Ei in Pelle,
weiche Haut umgibt uns gern.

Jedoch weicht auch jede Kruste,
eines Tags der nächsten Form.
Platzt die Blase, wachsen Früchte,
alles andre ist abnorm.

Leben will hier die Zerstörung,
schmilzt das Eis, kann’s weiter gehen.

Drum stellt euch vor, oh welch Empörung,
mit Menschenwerk wird’s auch geschehn!

Kleider schmücken ihre Träger,
machen Leute, stell’n zur Schau.
Rüstung, Panzer um die Jäger,
imposanter Festungsbau.

Hübsch verpackt in großen Schlössern,
Uniform sie stramm verhüllt ,
steh‘n sie am Tresor mit Messern,
das er weiter dick sich füllt.

Doch die Zeit wird alles richten,
nackt und offen knackt Sie’s auf.
Lupft die Mäntel, pellt die Schichten,
das der ewig-einz‘ge Lauf!


© Anika Bollinger


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Beschreibung des Autors zu "Wenn alle Hüllen fallen"

Natur, Lauf der Dinge, Lebenslauf

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