Fäden aus Granit
Perlen aus Graphit
Masken machen es geheimnisvoll
Deren Vielfalt liebestoll

Propagiertes wird zur Lüge
Aus Einzelheiten werden Züge
Übel wird zum netten Zweck
Aus einer Tafel wird nur ein Gedeck

Nebel schwer wie Steine
Blei nur grau wie die Gebeine
Blätter werden zu Geschossen
Schweine zu Parteigenossen

Gene nur aus Eis
Tränen pur aus Schweiß
Morgen heute schon Vergangenheit
Süßes wird zur Bitterkeit

Schmerzen werden Freude
Aus Watte fest´ Gebäude
Ewigkeit mutiert zum Blitz
Ein Loch ist auch ein Schlitz


© eRDe.


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Beschreibung des Autors zu "(K)ein Witz"

Meine Erkenntnis des Lebens ist diese: der Mensch erkrankt nur an Einem resp. kommt krank zur Welt - weil er glaubt, etwas zu haben. Er hält es nicht aus, besitzlos zu sein. Er klagt über Grenzen und Mauern, aber bindet sich freiwillig an seiner Habe fest. Er verschuldet sich derer sogar und fesselt sich an Kredite. Er sucht Heil bei Ärzten und Alternativheilern die an derselben Krankheit leiden und sie nicht heilen können. Der Frage nach dem Sinn des Lebens ist keine Antwort zu finden. Um das auszuhalten, muss er sich in Träume und religiöse Rituale flüchten, Maskeraden aufführen und sie zu sog. Wahrheiten machen. Erinnern hilft nicht gegen das Vergessen- soviele Mahnmale und Grabkreuze wir auch aufstellen. Die Wissenschaft ist unsicher und mürbe, weil sie nur von dem ausgehen kann was sie kennt, um schlüssig was aussagen zu können. Kurzum: mein Gedicht aus dieser Weisheit spricht, ohne Anspruch auf Gültigkeit. Und am Ende des Lebens ist man froh, all diesem schönen Schein nicht mehr verpflichtet zu sein. Aber alles gut gemacht, so spricht´s Gewissen.

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