Die Wellen umspielen dein goldenes Haar -
du liegst erschlagen am Strand!
Niemand weiß genau, wer es denn war,
doch eines ist allen Menschen hier klar:
du starbst nicht von eigener Hand!

Du warst wie Sonnenlicht, so strahlend weiß
und deine Augen leuchteten blau!
Nun bist du kalt, die einst so heiß -
vom Scheitel bis abwärts zum Steiß:
eine wunderbar blühende Frau!

Den Sarazenen, die kamen über das Meer,
war das egal, sie wollten dich haben!
Doch dieses wilde, verworfene Heer
war dir einfach zu seelenleer
und deshalb veweigertest du deine Gaben!

So haben sie sich grausam an dir gerächt!
Du wurdest zu Tode von ihnen benützt!
Es war nur ein kürzes einseitiges Gefecht -
am Ende siegte das brutale Geschlecht...
niemand hat dich, die Schönheit beschützt!

Nun vergehst du in diesem klaren Element,
es holt sich seinen Reichtum wieder.
Für immer weilst du vom Leben getrennt -
in einer Zone, die keiner kennt...
Es trauern um dich: Eltern und Brüder!

Treibgut 1543

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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