Die Löwin hat ihr Opfer ausgewählt,
und während sie sich selbst noch quält,
schärft sie geschmeidig ihre Krallen,
um über ihre Beute herzufallen.

Ihr Herz ist kalt von vielen Wunden,
die sie in ihrem Leben eingesteckt.
Nur Liebe hat den Hunger neu geweckt,
den Schmerz hat sie noch nicht verwunden.

Nun schlägt sie ihre Zähne in das Tier,
das ihr zu nah kam. Sie riecht das Blut
und der Geruch des Blutes tut ihr gut.

Und wie von Sinnen frönt sie ihrer Gier,
denn weil die andren sie nicht lieben lassen,
hat sie gelernt, sich selbst dafür zu hassen.


© Ulrich Kusenberg


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