Ich sitze hier am Tisch, das Blatt ist weiß.
Weil ich es dir nicht zu berichten weis.
Du weißt genau wieso ich schreiben will.
Doch tust du rein gar nichts und bleibst auch still.
So wie du es schon, schon immer nur warst.
Du wartest nur ab. Du machst nichts und starrst.

Du willst allmächtig sein auf dieser Welt?
Doch ist diese Erde, doch nur entstellt.
Du willst mächtig sein bei diesem Elend?
Wo es an jeder zweiten Ecke brennt.
Allmächtig willst du sein, bist es nur nicht.
Wenn doch, lässt du so viele hier im Stich!

Du kannst nicht mal mir helfen, nichts gescheh´n
Siehst nur zu bei meinem Untergehen.
Ich flehte nach deiner helfenden Hand.
Doch nichts, überhaupt nichts, was ich hier fand.
Du lässt mich verkümmern, zu Grunde geh´n.
Ich möchte, doch kann ich dich nicht versteh´n

Ich am Tisch, das Blatt es bleibt weiter weiß.
Die Welt dreht sich weiter im alten Kreis.
Du weist es genau, was ich von dir will.
Doch du tust weiter nichts, bleibst weiter still.
So war es stets, So wird es weiter sein.
So wunder dich nicht, wenn du bist allein.


© PeKedilly 2011


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Kommentare zu "Nachricht an Gott"

Re: Nachricht an Gott

Autor: Reinhold Göttel   Datum: 10.10.2011 20:16 Uhr

Kommentar: Deine Kommunikaton ist durch dein Gedicht gut zum Ausdruck gebracht. Ich selbst sehe mich nicht als Christ, bin jedoch als einer aufgewachsen. Daher will ich mal versuchen aus christlichem Gesichtspunkt zu Antworten. Gott gab dem Menschen den freien Willen, was man als grenzenlose Vertrauen, also als grenzenlose Liebe ansehen könnte. Gott entmündigt nicht, auch wenn Religionen dies oft versuchen. Da der Mensch also einen freien Willen hat, kann Gott nur noch durch den Menschen wirken, wenn der Einzelne die Gedanken der Religion ursächlich umsetzt. Da aber eine zunehmende Entfremdung der Menschen und Kirchen von der Religion stattgefunden hat, scheint Gott nun immer mehr Einfluss zu verlieren. Doch der Mensch ist lernfähig, auch wenn leider oft nur durch großes Leid. Somit kann der Mensch sich selbst aus freiem Willen zurückbegeben zur Religion. Religion kommt von dem lateinischen Wort "religare" was zurückbinden heist. Somit hat Gott die Selbstbestimmung des Einzelnen als höchstes Gut behandelt. Leider lässt dies dem Menschen auch die Freiheit mehr Fehler zu machen als er vertragen kann. Und so werden so lange "Klagelieder" gesungen werden bis des Menschen Bewusstsein groß genug ist um "vom Glauben zum Schauen" (Verstehen) zu kommen.
Danke für´s lesen.
Liebe Grüße
Reinhold

Re: Nachricht an Gott

Autor: PeKedilly   Datum: 11.10.2011 8:33 Uhr

Kommentar: Ich finde deinen ersten Satz toll, weil ich ihn nicht weiter erläutert sehe. Doch bin ich weder christlich, noch gläubig, auch wenn ich natürlich in meinen Gedichten mich solchen Bildern bedienen. "Gott" ist nun mal erheblich ausdrucksstärker als wenn man "Nachricht an Schicksal oder Zufall" schreibt, außerdem ist Gott personifiziert was auch weitere Spielmöglichkeiten eröffent.
Trotzdem ist dieses Gedicht weder mit explizit mit einem christlichen lyrischen Ich besetzt, noch mit einem atheistischen, weil beide Seiten doch irgendwann an diesen Punkt kommen und sich eben diese Frage im Gedicht stellen. Das Gedicht gibt quasi eine Idee, wieso die Menschen sich von Gott abwenden, weil sie keinen Nutzen in ihn sehen, wenn er so vieles zulässt und unterlässt. Natürlich, ist man nun auch mit Gott/Schicksal/Zufall sein eigener Herr und kann dies uns jenes tun. Ich habe mich über den Kommentar gefreut, weil ungebeten seine Werke zuerklären, meist komisch ist und auch das Problem hat, dass man den potenziellen Gedankengang des Lesers nicht kennt.
Chao PeKedilly

Re: Nachricht an Gott

Autor: Reinhold Göttel   Datum: 11.10.2011 19:41 Uhr

Kommentar: Danke für deine Antwort. Wie gesagt, die Kommunikation kommt gut rüber.
Liebe Grüße
Reinhold Göttel

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