Der Spiegel

Ich bin ein böser, alter Besen,
ein gallebitteres Hexenwesen.
Niedertracht ist meine Zierde,
nehme euch die letzte Würde.

Bin ein Dämon, der euch beißt,
das Herz euch aus dem Körper reißt.
Der eueren Seelenfrieden stört
und euch mit Schlechtigkeit betört.

Schaut in meine Drachenaugen,
die nur für einen Teufel taugen.
Dann folgt mir bis zum tiefsten Grund,
ich nehme euch mit in den Höllenschlund.

Alles an Hunger, Seuchen und Tod,
bin ich, ich bin die größte Not.
Das ganze Elend dieser Welt,
hast du Mensch bei mir bestellt.

Der Mensch ist Gier und Ungeduld,
belädt sich Tag für Tag mit Schuld.
Ich schau euch zu und freue mich,
denn ihr seid schlecht, genau wie ich.

von Irmgard Hiergeist


© Irmgard Hiergeist


1 Lesern gefällt dieser Text.



Beschreibung des Autors zu "Der Spiegel"

Ein Spiegel den man in vielen Situationen immer wieder sehen kann...




Kommentare zu "Der Spiegel"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Der Spiegel"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.