Es gibt noch diese Tage. Ich wache Morgens auf
und sage mir: „Packe ein paar Sachen zusammen!
Lasse alles stehen und liegen! Und gehe los! So
irgendwie in richtung Süden! Nach Griechenland!
Dann nach Israel! Und Ägypten! Und alles andere
ergibt sich!“ Das was gut ist: "Reisen und neue
Landschaften sehen! Reisen und und andere
Menschen sehen! Reisen und die Welt neu sehen!“
Und dann Fliegen: „Mit neuen Ansichten! Mit
neuen Gefühlen! Mit neuen Tagen!“ Das Leben ein
Fest: „Mit wunderbaren Menschen! Mit herrlichen
Zeiten!“ Mit dem Besten, das ich wieder habe:
„Den Spaß! Das Lachen! Die Offenheit!“ Für gute
Gedanken. Für wahren Frieden. Für bestes Leben.
Für die Welt, wenn sie wieder Sprache hat. Wenn
sie wieder andere Wege zeigt. Wenn Sie wieder da
ist. Mit so vielen Träumen. Mit so vielen Wünschen.
Mit aller Schönheit.

Es gibt noch diese Tage. Ich wache Morgens auf.
Und sage mir: „Packe ein paar Sachen zusammen!
Lasse alles stehen und liegen! Und gehe los! Aber
dann sehe ich mich in einer Ecke stehen! Dann,
sehe ich mich in diesem Rollstuhl sitzen! Und
ich sitze da und drehe mich im Kreis!“ Ich sehe
Menschen die auf mich warten. Menschen die die
Welt kennen. Menschen die noch leben wollen.
Um neues zu entdecken. Um neues zu denken.
Um neues zu wissen. Menschen die meine
Freunde werden könnten. Ich sitze im Rollstuhl.
Und denke darüber nach. Und drehe mich im Kreis.
Ich denke an Strände, an denen ich aufwache. Ich
denke an das Meer und an Stille. Und wie wenig
ich benötige. Ich denke an das Leben. An Menschen
mit Freiheit im Herz. Mit Freiheit im Denken. An
Menschen mit Liebe, die meine Freunde werden
könnten.

Es gibt noch diese Tage. Ich wache auf. Sehe die
Welt. Packe ein paar Sachen ein. Und gehe los.
Ich vergesse diesen Rollstuhl. Ich vergesse alles
um mich her. Ich vergesse dieses Leben. Banale
Gespräche: „Dumme Vorstellungen von Glück!
Dumme Vorstellungen von Liebe! Dumme
Vorstellungen von Wissen!“ Ich sitze am Fenster
und gewinne wieder Kraft. Alle Phantasie und alles
Leben. Stärker als alles das mir sagt: „Ich kann
mich nur noch im Kreis drehen!“ Ich bin wieder
in Indiens. Ich trinke Tee. Ich laufe durch Kairo.
Und geniesse Sonne und Licht. Und ich bin wieder
Stärker, als alles um mich her. Ich sehe wieder
Schönheit, wenn es nur noch Wahrheit gibt. Mit
Menschen die erzählen. Mit Menschen die lachen.
Mit Menschen die Freunde werden. Ohne Lüge.
Ohne Angst vor dem Leben. Ohne Fragen: "Was
könnte ich verpassen? Was könnte fehlen?" Dieses
Leben mit aller Liebe. Das sich nie im Kreis dreht.


© Klaus Lutz


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