Die Häuser alt und farblos, Wohnhölle,
Prekariatsviertel, Trabantensiedlung am Stadtrand.
Einmal, ist lange her, Aushängeschild,
moderner Wohnungsbau 1970, Einheitsgrößen,
Reißbrettarpartements, alles genormt,
Plattenbau hat man so was in der Zone genannt.
Der Lack ist ab, die Farbe unkenntlich,
die Gesichter der Mieter haben auch keinen Glanz.
Nichts strahlt, aber alles leidet und verkommt,
Arbeit hat kaum jemand, Harz IV Getto.
Zukunft nicht vorhanden, Vergangenheit lieber vergessen,
vegetieren, nicht Leben, nur Atmen, Essen,
Schlafen und manchmal zuviel Trinken.
Sanieren zu teuer, die Stadt hat kein Geld.
Investor will alles abreißen, schöne neue Wohnwelt,
aber niemand könnte die Miete zahlen.
Milliarden gehen ins Ausland, wir geben gerne.
Weltmeister im Spenden, wir retten die Welt,
wir retten die Banken, wir retten alle
wenn sie sich ins Verderben schießen.
Wer rettet die Menschen daheim, wer sorgt für Arbeit,
wer gibt unseren Leuten Brot und Menschenwürde?
Die Häuser alt und farblos, kein Glanz in den Fenstern,
aber mancher will nicht mehr länger zusehen,
noch ist es ein Flämmchen, aber irgendwann, vielleicht,
schon bald wird das „Prekariat“ nicht mehr schweigen.
Deutschland im neuen Jahrhundert, wach auf,
sonst verpasst du die Abfahrt, wohin geht dann die Reise?
Kommentar:Das Problem ist, das die halbe deutsche Geselschaft schläft und die andere Hälfte vor sich hin Träumt und denkt es wird schon gut gehen. Tut es aber nicht.
Kommentar:Das Gedicht gefällt mir inhaltlich, auch wenn es in der Metrik nicht mein Ding ist. Ich würde es gerne, dem Inhalte wegen in meinen Blog veröffentlich. Darf ich das.
alphanostrum.blogspöt.com
Kommentar:Die Resonanz auf das Gedicht ist größer als erwartet. Der Veröffentlichung auf alphanostrum.blogspot.com stimme ich halt einfach mal zu.
Lieben Dank für ihr Interesse.
PS: Ich gebe zu die Metrik ist gewöhnungsbedürftig.
LG
Kommentar schreiben zu "Deutschland im neuen Jahrhundert"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]