Ich lese in der Zeitung, was es so alles gibt.
Was dieses Leben so bietet. Angefangen von
Kriegen. Bis zu Mord und Raub. Hunger und
Armut! Politik! Und anderes Theater. Dann setze
ich mich an das Fenster. Nicht das ich eine
Lösung sehe, für all das. Oder für mich. Für
die Welt! Für mein eigenes Mensch sein. Aber,
ich sehe mir einfach, den Baum vor meinem
Fenster an. Und versuche an etwas positives
zu denken. Etwas positives, dass es bei mir
gibt. Etwas positives, dass es in der Welt gibt.
Und ich weiß nicht. Aber es gelingt. Es ist
immer nur ein Anfang. Aber ich denke mir:
„So lange es wenigstens das gibt! So lange
gibt es eine Hoffnung!“

Ich gucke Fernsehen. Und höre Politiker.
Und sehe Arme. Und sehe Kriege. Und Mord
und Verbrechen. Und Elend und Not jeder
Art. Und Menschen ohne Auswege. Ohne
jede Hilfe. Ganze Staaten, kurz vor dem
Durchdrehen. Kurz vor dem Wahnsinn.
Dann fahre ich spazieren. Der Weg muß nicht
schön sein. Er muß nichts besonderes sein.
Ich brauche nur Bewegung. Leben, das ich
sehe. Frieden, den ich finde. Freiheit, die ich
entdecke. Und einen Gedanken der mir hilft.
Und, der mir Kraft gibt. Er kann ganz einfach
sein. Er muß mir nur sagen: "Du weißt auch
etwas positives! Du siehst auch etwas positives!
Und, so lange es das gibt! So lange gibt es
Hoffnung!“

Ich liege auf dem Bett. Tage Allein. Ohne
jeden Kontakt. Mit Schmerzen. Und Krank!
Ohne jede Hilfe. Völlig zerstört, mit dieser
Behinderung. Und denke über alles und nichts
nach. Über Frauen, die ich kannte. Über
Menschen, denen ich begegnet bin. Über
Bücher, die ich gelesen habe. Über das, was
in der letzten Stunde passiert ist. Und das,
was sich allein in den letzten 10 Minuten
verändert hat. Und dann wird es mir klar:
„All, das ganze Leben! Mein Leben! Dieser
Planet! All das ist ein Traum!“ Er schwebt
durch das Universum. Und irgendwann
erwacht er. Und zeigt nur Liebe. Wenn auch
nur ein Mensch es erkennt: "Was für ein
Wunder diese Welt ist!"

 


© Klaus Lutz


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