Milliarden Jahre unterwegs – immer gerade aus
in der Ewigkeit zu Haus
Zeuge des Anfangs, Resultat jener Explosion
dem mythenhaften Beginn aller Evolution
Licht – netzhautvermittelt, gehirnaufbereitet
eröffnend den Zugang zu einer Ahnung von der Welt

Licht, Kompromiss aus Welle und Quantenaspekt
Intellekt – hat vieles entdeckt- gecheckt- Begierde geweckt
noch mehr zu erkunden, zu erfassen
Homo Sapiens – er kann es nicht lassen
zu sehen, zu verstehen
immer weiter zu gehen
niemals still zu stehen

und doch ist er durch seine Spezies limitiert und gefangen -
im dicht gewobenen Netz der eigenen Sinne
Adaption nur an diese eine Welt,
und nur sie zählt
bescheiden und überschaubar der Rahmen, der dadurch uns allen gesetzt
den kein Mensch je verletzt
und alles ist mit allem vernetzt

Licht - nur existent - im Menschen,
der es erkennt?

Reflexionen, zerstörte Illusionen . . .
allen Philosophen bekannte äußerst unbequeme Gedanken-
sie weisen uns in die Schranken
jeder sollt darum wissen, jeder es erkennen, sein Gehirn einstimmen
den höchst möglichen Gipfel dann in Bescheidenheit erklimmen

ich weiß, dass ich nichts weiß – und nicht einmal das ist gewiss,
ein Satz mit viel Gewicht - mit echtem Biss
durch ihn wird Bescheidenheit zur Pflicht - ganz einfach und schlicht

die Welt ist mehr als der Mensch reflektiert
mehr als Phantasie gebiert
nur in Teilen erkennen wir, was ist
und nur der ein Realist, der sich dieser Wahrheit nicht verschließt

ein Hoch auf die Transzendenz jenseits unserer Sinne,
sie erschließt sich uns nie . . .
das routiniert und gerne Gedachte zerbricht-
betrachtet man es bei Licht . . .


© ulli nass


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Kommentare zu "Licht"

Re: Licht

Autor: Ree   Datum: 14.02.2014 13:18 Uhr

Kommentar: Eine sanft-nachdenkliche und tiefgehende Beschreibung der Beziehung zwischen Mensch und Licht, und seiner bescheidenen, doch sehr spezielle Rolle darin ..
Es hat mich erreicht und berührt, Ulli.

L.G. Ree

Re: Licht

Autor: noé   Datum: 14.02.2014 13:38 Uhr

Kommentar: Wie Du geschrieben hast, "... limitiert und gefangen - im dicht gewobenen Netz der eigenen Sinne...".
Darüberhinaus zu erkennen ist rein faktisch nicht möglich. Schade.
Das Gedicht verdient mein "gefällt mir".
noé

Re: Licht

Autor: Picolo   Datum: 14.02.2014 18:31 Uhr

Kommentar: Das gefällt mir sehr, werden wir es schaffen, mit und auf dem Licht zu ziehen, jenseits allem bisher dagewesenen? Doch um realistische Ziele zu erreichen, müßten wir noch schneller sein als das Licht. Dieses Thema begeistert mich schon von klein auf.Wieviele Sterne sind schon erloschen, vor Millionen von Jahren, doch ihr Licht ist noch immer zu uns unterwegs. Mensch da ist mein Floh im Ohr wieder ganz groß geworden Ulli.
LG Picolo

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