die Welt war wirklich klein-
der Horizont ganz nah
fühlte mich nie allein
und alles was ich sah –
war gut

die Seelen waren rein
und Gott war immer da
dachte manchmal an Kain
und alles was ich sah –
stets gut

das Wasser war mir Wein
das Denken nur ein Ja
warf nie den ersten Stein
und alles was ich sah -
war gut

so rot das Blut – so schwarz das All
so groß der Mut – vor tiefem Fall
doch ohne Macht – die finstre Nacht

auf dem Altar ein Opfertier-
ein junges Lamm – ein starker Stier

. . . auf ewig ist das Kreuz auf Golgatha verwaist
nie mehr ein Vorhang, der im Tempel jäh zerreißt
die Dornenkrone zu schnöder Asche ganz verbrannt
und leider nicht von aller Schuld erlöst das Land

doch . . .

für alle Zeit ist Brot nicht Leib, nur Brot
und Wein ist niemals mehr das Blut
und schlecht ist schlecht und gut nur gut
und Tod meint frei von Zweifel stets nur Tod

und alles was ich sehe – ist endlich gut.


© ulli nass


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Alles Was Ich Sehe"

Re: Alles Was Ich Sehe

Autor: noé   Datum: 31.12.2013 14:27 Uhr

Kommentar: Ulli, ich wünschte Dir, Du könntest darüber hinaus sehen und mit inneren, weit offenen Augen sehen, wie gut wirklich alles werden kann und es in Dich aufnehmen...
Alles-wird-gut-Grüße von noé

Kommentar schreiben zu "Alles Was Ich Sehe"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.