Es sind so Tage! Ich nehme etwas gegen Schmerzen
ein. Ich dusche dreimal. Putze den Rollstuhl. Gehe
Einkaufen. Lese etwas. Und sitze in einer Ecke. Und
denke so über Sätze nach. Und Worte. Und Gedanken.
Und was die Wahrheit ist: „Die Worte! Die Sätze! Die
Gedanken!“ Oder das was ich sehe: „Die Bäume! Die
Autos! Die Menschen!“

Es sind so Tage! Ich bin am Überleben. Mit einem
Tee. Einem Anruf bei Freunden. Und Spazierfahrten.
Und Gesprächen. Und sitze am Fenster. Und denke
über Menschen nach. Und Liebe. Und Kriege. Und
Kunst. Und was so das Leben ist. „Die Liebe! Die
Kriege! Die Kunst!“ Oder das was ich fühle: „Rote
Sekunden!“ Helle Farben! Weiße Schritte!“

Es sind so Tage! Ich will etwas Neues. Und sehe mir
Filme an. Und lese Zeitungen. Und schreibe Briefe.
Und sitze am Schreibtisch. Und rechne das Leben aus:
„Die Miete! Den Strom! Das Telefon! Und was so
bleibt!“ Dann gehe ich los: Ins Cafe! Ins Kaufhaus! In
den Supermarkt!“ Und denke an Wünsche! Und
Geschenke! Und Feste!


© Klaus Lutz


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Kommentare zu "Lichttropfen"

Re: Lichttropfen

Autor: Kathrin Bärbock   Datum: 10.05.2013 22:38 Uhr

Kommentar: ...tolle Beschreibung einer Lebenssituation und für mich durchaus mehr als ein ein künstlerischer "Lichttropfen" :-)

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