Als ich meine Hand gegen den Schlaf der Welt richtete

Melancholie, o süße Melancholie,
wie sehr habe ich dich in die Dunkelheit verbannt.
O lieblicher Stift meiner Seele, du bist meine Waffe gegen das Nichts,
du bist mein, ganz mein, in dir will ich mich gänzlich versenken,
in dir mich gedulden, o du Schöpfung bleiches Papier.
Ich lerne die Uhr neu zu lesen, in dir süße Melancholie,
bin ich in der Zeit neu gewesen,
als ich meine Hand gegen den Schlaf der Welt richtete.

O ich erhebe meine Hand, trotze dem entgegen,
was mich in die Schranken verweist.
Die Weisheit von innen heraus Potenzieren,
die Wahrheit von außen heraus studieren.
Ich suche die Ursache meiner Trauertage, o süße Melancholie,
alles wird mir nachgedacht, nichts wird sich von selbst erfinden,
sich vom Meer der Hoffnung mehr und mehr entbinden.
Uns sind die Wünsche verwachsen, o süße Melancholie,
du setzt uns auf eine neue Reise, der Zeit entgegen,
erfindest du dich neu, erneut neu.

Ich bin unsicher, die Sicherheit hat sich mir noch nicht gänzlich gezeigt,
aber mein Platz ist, wo ich bin.
Das Lachen, wird die tiefe des Weinens niemals erreichen,
die Melancholie niemals die Freude erweichen.
Menschen öffnen, Menschen lieben, sie laden sich zum Sitzen ein.


© Daniela Schmidt


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Kommentare zu "Als ich meine Hand gegen......."

Re: Als ich meine Hand gegen.......

Autor: Angélique Duvier   Datum: 16.08.2012 13:16 Uhr

Kommentar: Wunderbar und sehr tiefgreifend geschrieben!

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