im anglerland
im anglerland
legt man wert
auf fisch und fang

man wirft netze
raus zur see
fängt das was
man gern fangen will

dosen
flaschen
manchmal müll
frau und kind
derweil an land
hungern friedlich
hungern still

die see in düsterer jahreszeit
sich einfach nicht ergiebig zeigt
kälte - jagd ihr haben zugesetzt
haben empfindlich gleichgewicht verletzt

das meer mit seinem schwarzen teint
fast scheint es so als ob es weint
es gibt nicht viel was da noch bleibt
der vorrat sich zur leere neigt

es hilft nun nicht
was früher hilfe tat
die hand zur faust
und dann zum schlag
der fisch kommt von allein
nicht wieder
braucht ne pause
von dem wilderer
kann nicht wachsen
in bedrängnis
frei von freiheit
in vergängnis
kalt und feucht das gläserne gefängnis

tragik sucht noch jeden zu bestrafen
so im heimisch sicheren hafen
rederer an fettsucht platzen

im anglerland
im anglerland
da legt man wert auf fortbestand
kind verhungert
frau erschlagen
bringt leben für die letzten tage


© Honigtraum


2 Lesern gefällt dieser Text.






Kommentare zu "Fortbestand im Anglerland"

Re: Fortbestand im Anglerland

Autor: Alex Anders   Datum: 05.12.2012 14:59 Uhr

Kommentar: Hallo Honigtraum, welch makabrer, gar nicht honigsüßer Schluss. Gruß, Alex

Re: Fortbestand im Anglerland

Autor: Honigtraum   Datum: 05.12.2012 15:33 Uhr

Kommentar: Danke für das Lob Alex ;-) mfg Honigtraum

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