Sündige Gedanken

Teuflisch schleicht in mein Gemüt
ein alter Trieb, der auferblüht.

Ein Glück ,verbundend Wohlversuch,
nach Streicheleinheit, leicht betucht.

Ein Appetit von Geist und Auge,
welch ich bereits zu sterben glaube.

Hin zu Fingerspitzens Sinn
reift ein Lustgefühl dahin.

Abgelenkt all klarer Sicht,
wärmt mich tief ein Kerzenlicht.

Fort von Allem ,aufgetaut,
winkt mir zartgeformte Haut.

Wie vom Lockruf der Sirenen,
mag mein Kopf sich dies ersehnen.

Kribbelnd flammt mir Leib und Geist,
scheint mein Hirn davon gereist.

Engel meines Leibes Venen
wollen mich der Tat ersehnen.

Treiben mich verführend an,
dass ich mich nicht wehren kann.

Einfallsreich vom Ziel besessen
zaubre ich ein leckres Essen.

Feine Gläser für den Wein.
Romantisch flimmert Kerzenschein.

Leise flüstert die Musik.
Hemd und Hose wirken schick.

Vorbereitet, gut getimed,
strahlt mein Glück, als Sie erscheint.

Nach dem Kuss hat sie erkannt,
im Zimmer steht die Opferbank.

Leibesweh und Ohrensausen,
bittet sie, uns heut zu pausen.

In der Woche sei es schlecht,
fühlt sie sich dafür nicht recht.

Samstag Abend wäre gut,
frei der Geist und ausgeruht.

Zart enttäuscht bitt ich mein Geist,
dass der mich Samstag auch beschleicht.

Solch Gefühl kommt oft spontan,
ohne vorgegebnen Plan.

Freude macht die Sache meist,
wenn‘s uns Beide dann erreicht.

So essen wir in Ruhe und Zeit
und trinken auf Enthaltsamkeit.

Und wieder nachts im Schlafgemach
heult ein Geist und hält mich wach.

© Jens Lucka

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