Nachts,
wenn alle Pflichten schweigen,
wenn nichts mehr drängt,
nichts mehr zwingt
und nichts mehr mich verbiegt,
dann bin ich Offenheit.

Nachts,
wenn alle Lichter ruhen,
wenn nichts mehr blendet,
nichts mehr spiegelt
und nichts mehr mich verzerrt,
dann bin ich Unverfälschtheit.

Nachts,
wenn alle Stimmen schweigen,
wenn alle Worthülsen zerplatzen,
nichts mehr schreit
und nichts mehr ohne Inhalt protzt,
dann bin ich das Wort.

Nachts,
wenn alle Sehnsucht aufersteht,
wenn alle Wünsche sich erheben,
nichts mehr unerreichbar
und nichts mehr unwegsam,
dann bin ich ganz.

Nachts,
wenn alle Gedanken Du heißen,
wenn alles Verlangen sich zentriert,
nichts mehr zählt als das Begehren
und nichts mehr mich erfüllt als Du,
dann bin ich Dir.


© Nyx Nachtgedanken


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Beschreibung des Autors zu "Nachts"

In der Nacht wird vieles, scheint alles möglich. Eine Erfahrung der Weite und des Angenommen-Seins.

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