Verwehrte Zuflucht

Ich verstehe jetzt,
warum die Menschen glauben.
Ein Hoffnungsschimmer zu guter Letzt:
Es dreht jemand an MEINEN Schrauben!

Es ist gar nicht meine Schuld,
dass ich jetzt bin, was ich jetzt bin.
Alles erträgt sich mit Geduld,
im Glauben, irgendwer steuert den Sinn.

Ein Strohhalm dem Ertrinkenden,
ein Stern am Himmel, der uns führt.
Die Krücke für den Hinkenden,
etwas, das uns tief berührt.

Der große Hunger lässt uns glauben
an alles, was die Realität nicht gibt.
Ich kann mir Hoffnung neu erlauben
und werde, wie ich bin, geliebt.

Ach, wär ich doch einer nur von ihnen,
die da sehen, wo nichts ist.
Doch ich kann keinen Göttern dienen.
Zu sehr bin ich ein Realist.


© Verdichter


22 Lesern gefällt dieser Text.





Unregistrierter Besucher


Unregistrierter Besucher



Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher


Beschreibung des Autors zu "Verwehrte Zuflucht"

Aber immerhin sehe ich die Bereicherung für diejenigen, die es können.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Verwehrte Zuflucht"

Re: Verwehrte Zuflucht

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 27.05.2019 22:13 Uhr

Kommentar: Liebe Verdichter,
dein Gedicht ist genau mein Ding.
Wenn ich Mist baue, packe ich mir an die eigene Nase. Glück und Pech sind reine Zufälle. Aber ich schaue niemals nach oben, weil ich weiß, da gibt es nichts.
Haben wir beide uns jetzt zu sehr geoutet ?!
Liebe Grüße und eine gute Nacht
Wolfgang

Re: Verwehrte Zuflucht

Autor: Verdichter   Datum: 27.05.2019 22:38 Uhr

Kommentar: Lieber Wolfgang,
ja, ich habe gezögert, dieses Gedicht einzustellen, weil ich befürchte, jemand könnte sich auf die Zehen getreten fühlen. Es gibt Millionen Menschen, die an den einen oder anderen Gott glauben. Will ich da meinen, ich bin schlauer als sie alle? Nein, das ist es nicht und manchmal wünsche ich mir tatsächlich, auch ich hätte Zugang zum Glauben. Aber jeder ist, wie er ist, ich kann nichts dafür, dass es mir nicht gelingt.

Re: Verwehrte Zuflucht

Autor: Ikka   Datum: 27.05.2019 23:30 Uhr

Kommentar: Hallo, ihr zwei beiden, liebe Verdichter und lieber Wolfgang! Gerne möchte ich mich an dieser Stelle nun einmal outen, dass ich in dieser Frage nach dem Glauben anders bin als ihr: Ich habe meinen christlichen protestantischen Glauben als Schatz inne und übe gleichzeitig Kritik an den Amtskirchen. Auch schreibe ich oft Gedichte anderen Inhalts - nicht für das Schreiber Netzwerk, das habe ich gleich bei meinem Eintreten hier gemerkt, dass ich damit nicht an der geeigneten Stelle bin ... muss ja nicht sein.
Liebe Verdichter, dein Gedicht "Verwehrte Zuflucht" finde ich großartig verfasst und mit deiner Beschreibung dazu bewundernswert offen, ehrlich, mutig, und nicht zuletzt sehr feinfühlend. DANKE!
Liebe Abendgrüße,
Ikka

Re: Verwehrte Zuflucht

Autor: possum   Datum: 28.05.2019 2:28 Uhr

Kommentar: Hallo ihr Lieben,
ich bin diesbezüglich eventuell ein Querschläger, denn glaube aus Herzen an etwas Größeres, jedoch kann mit den Religionen mitlerweile nicht mehr so leicht umgehen, ich mag z.B. im Glauben auch was von den Ureinwohnern überliefert ist, obwohl man sie in die moderne Religionswelt ganz brutal hineindrängte, dies finde ich schrecklich.Die Überlieferungen wie sie mit der Welt als Einheit ihren Glauben lebten ist oder vielmehr war schon damals wundervoll.
Für mich ist der Glaube eine Verbindung des Ganzen, welcher das Leben respektiert,
sowie den Tod. Ach dies wäre zu schwierig meine Ansicht hier niederzuschreiben.

Gerne bin ich hier in deinem Werk liebe Verdichter, herzige Grüße!

Re: Verwehrte Zuflucht

Autor: Rebecca   Datum: 08.06.2019 12:19 Uhr

Kommentar: Mein "Senf" dazu :)
Einer muss den Motor anschmeißen! Zusammen mit dem Bild eines Verbrennungsmotors. Wir können wissenschaftlich fast alles auseinander nehmen und zusammensetzen, bis in alle Atome, Elementarteilchen und Quarks hinein und phantastische Maschinen bauen, Computer, die die Welt in atemberaubendem Tempo in Verbindung zueinander bringt, den Mond erforschen und andere Planeten - aber irgendeiner muss den Motor anschmeißen, damit er in Bewegung kommt.

Wie können unser Gehirn bis in alle Einzelheiten und Zusammenhängen erklären, aber ich kenne keinen, der sagen kann, woher der erste Atemzug überhaupt kommt, der alles erst lebendig werden lässt?
Wir erklären die Enstehung des Universums durch den Urknall, aber woher kommt die allerste Energie dafür?
Manche nennen es Gott, manche Allah, manche Universum, manche Kraftquelle oder sonst etwas. Mir ist das egal.

Kommentar schreiben zu "Verwehrte Zuflucht"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.