Ich bin traurig
Und alleine.
Dabei ist es das, was wollte:
Alleine sein.
Frei von dem Gefühl, nicht ich sein zu können.
Mich aufzuopfern, mich zu verbiegen, mich zu verstellen.
Nähe bedeutet Einsamkeit.
Nähe kann ich nicht ertragen!
Sie macht mich unwirsch.
Sie macht mich unruhig, rastlos und einsam.
Jetzt – alleine in meinem Bett
Schlafe ich traumlos.
Ohne Panikzustände.
Kein Herzrasen mehr, keine Atemnot.
Keine unerträgliche Enge.
Gut. Es ist gut so.
Und trotzdem bin ich traurig.
Nicht weil er weg ist…
Weil ich so leer bin. Mir ist so langweilig!
Weil ich mich nicht aufopfern kann…
Himmel, wohin soll das führen?
Warum bin ich so ambivalent, so paradox?
Seit 5 Wochen ist es nun aus.
Seit 5 Wochen konnte ich jeder Nagelschere widerstehen.
Habe mich nicht geritzt!
Und ich war so stolz – auf mich!
Jetzt habe ich diesen unsagbaren Drang….
Ich will es…
Ich will diese Euphorie, diesen Rausch.
Diesen Blutrausch!
Ich will die Schnitte sehen!
Die roten Linien auf der Haut.
Und das Blut!
Ich fühle mich so allein….
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]