Warum kann ich nicht so sein wie ihr?
Nur ein bisschen so zum Testen?
Wie macht ihr das alle hier?
Zumindest halten ihr euch für die Besten.
Richtig, wichtig, kompetent,
urteilssicher und beliebt,
ein jeder durch sein Leben rennt,
um guten Eindruck stets bemüht.
Politisch korrekt,
seriös, modern und tolerant,
die eigene Beliebtheit abgecheckt
das Leben strukturiert und gut geplant.
Ja, da kann man schon mal neidisch werden.
Alles könnt ihr, macht ihr, schafft ihr,
mühelos, ohne Beschwerden,
sogar auf Ex ´ne Halbe Bier.
Ich möchte in der Masse grölen,
mit 1000 Freunden Party feiern,
begehrt und sexy Mal mich mal fühlen
und nach dem Rausch so richtig reiern.
Ich möchte über Autos reden, Fußball verstehen,
mit „Hau rein“ dich grüßen
und Testosteron ganz viel versprühen.
Hart, stark, cool und dominant,
so wie ich das bei euch sehe,
wird das als männlich anerkannt?
Ich frag nur, weil ich´s nicht verstehe.
An der Seite außen ist man oft allein.
Der Blick von dort, er quält.
Was von euch kommt, so der Schein,
ist das, was auf der Welt wohl zählt.
Drum möchte ich gern mal mit euch tauschen,
möchte echt wissen ob mir das behagt,
möchte mir euch reden, nicht nur lauschen
neugierig, was man mich fragt.
Ich frage mich gerade…
Bin ich dann noch ich?
Was ist real, was Maskerade?
Gibt’s die Antwort eigentlich?
Ich wollte sein wie ihr,
doch bin ich’s nicht,
wär ich´s,
gäb´s nicht dies Gedicht.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]